Georg-Danzer-Häuser: Flüchtlingshelfer auf der Anklagebank

Georg-Danzer-Häuser: Flüchtlingshelfer auf der Anklagebank
Wienerinnen betreuten bis zu 100 minderjährige Burschen, doch von Buchhaltung hatten sie keine Ahnung.

Am Anfang stand der Wille, den Menschen zu helfen. „Eine Herzensangelegenheit“, nennt es eine der beiden Frauen. Als Hunderttausende Menschen im Jahr 2015 auf der Flucht waren, wollten sie nicht nur zusehen. Sie wollten anpacken und gründeten sechs Häuser für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in Wien und NÖ (Stockerau, Wr. Neustadt und Gars/Kamp). Sie nannten sie „Georg-Danzer-Häuser“ – nach der verstorbenen Austropop-Legende. Fünf Jahre später sitzen die beiden Frauen im Landesgericht für Strafsachen in Wien auf der Anklagebank. Fördergeld soll verschwunden sein.

Fest steht: Von Buchhaltung hatten die beiden keine Ahnung. Sie hinterließen ein Chaos aus einzelnen Belegen – allein für ein paar Monate im Jahr 2017 waren es 1.341, wie der Sachverständige anmerkt. Und statt einer ordentlichen Buchführung gab es eine lückenhafte Excel-Liste.

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