Gemeindebundpräsident: "Datenschutz vor Gesundheit ist ein Skandal"

Gemeindebundpräsident: "Datenschutz vor Gesundheit ist ein Skandal"
Alfred Riedl über die Geheimniskrämerei rund um Corona-Infizierte, die Rolle der Gemeinden bei den Massentestungen und Finanz-Wünsche an den Bund.

KURIER: Mit der Corona-Krise wurden die Gemeinden vor neue Herausforderungen gestellt. Aktuell sind es die Massentestungen. Wie gut ist man damit auf der kommunalen Ebene umgegangen?

Alfred Riedl: Für uns war von Anfang an klar, dass das alles nur mit uns bewältigt werden kann. Wir haben eine Organisationskraft, wir bringen es auch auf den Boden. Wir schaffen in einem Tag Wahlen für alle Landsleute, da muss man in zwei Tagen auch Testungen organisieren können. Wir brauchen die Massentests, um einen dritten Lockdown zu verhindern.

Die Testungen werden also funktionieren?

Sicher werden sie funktionieren, weil die Gemeinden dabei sind. Klar ist, der Bund ist für die Finanzen verantwortlich und klar ist, dass die Gesundheitsbehörden für die medizinisch-technische Abwicklung der Testungen zuständig sind. Wir haben in den Bundesländern unterschiedlich Zugänge, aber letztlich sind es die Gemeinden, die es – ganz selbstbewusst – organisieren können.

Wie ist das mit den Freiwilligen geregelt, die mithelfen?

Von Bundesebene sind klipp und klar Ansagen gekommen, dass alle Aufwendungen der Gemeinden aus den Mehrdienstleistungen, weil viele Gemeindebedienstete am Wochenende Dienst machen, vom Bund zu vergüten sind. Die Freiwilligen sollen es auch nicht ganz ohne Vergütungen machen. Jetzt gibt es da in den Bundesländern unterschiedliche Zugänge. Manche sagen, dass es bei der Zivilgesellschaft nicht um Geld gehen kann, weil was machen wir dann etwa bei einer Hochwasserkatastrophe. Aber das ist besprochen.

Und das Ergebnis?

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