Barbara Kappel ist öffentliche Auftritte gewöhnt. Von 2014 bis 2019 saß sie für die FPÖ im EU-Parlament. Eine zentrale Rolle spielt sie auch in der Geldkuvert-Affäre bei der FPÖ. Entsprechend war sie auch eine wichtige Zeugin – doch ihre Aussage beim Bundeskriminalamt im Oktober 2019 war nicht korrekt. Und das holte die Ex-Politikerin nun ein. Sie stand im Wiener Landesgericht für Strafsachen wegen Falschaussage vor dem Richter.
„Schuldig“, erklärte Kappel am Mittwoch. Sie hätte ihre Aussage aber ehestmöglich selbst korrigiert.
55.000 Euro
Kappel hatte den Ermittlern geschildert, dass sie von einem bulgarischen Unternehmer drei Geldkuverts entgegennahm. Die Kuverts, gefüllt mit 55.000 Euro, seien für Heinz-Christian Strache bestimmt gewesen. Sie habe sie beim FPÖ-Klub abgegeben. „Wahr ist, dass ich sie Andreas Karlsböck gegeben habe“, sagt Kappel nun.
Warum sie das geheim hielt? „Er war zu dem Zeitpunkt schon sehr krank. Ich wollte ihn schützen. Mir war klar, dass das eine mediale Schlammschlacht wird.“ Karlsböck, ein ehemaliger Parteikollege sei „traumatisiert“ gewesen, weil gegen ihn schon einmal Vorwürfe erhoben worden waren, die ihm sein Nationalratsmandat gekostet hatten.
„Das Vertrauen in die Politik steht auf dem Prüfstand“, betonte der Staatsanwalt und forderte eine Bestrafung (Strafrahmen bis 3 Jahre Haft). Der Richter entschied sich für eine Diversion. Kappel muss 2.500 Euro zahlen.
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