Das dürfte zumindest eine Studie der Technischen Universität Wien nahelegen. Bis zu 50 Prozent könnten die Wiener Straßenbahnen demnach schneller sein. Dafür müsste man die Ampeln bim-freundlicher schalten, einige Parkplätze opfern und vereinzelt eigene Gleiskörper bauen. Aber vor allem müssten die Wiener Linien wohl den Kampf mit den Autofahrern aufnehmen.
Die grüne Gemeinderätin Heidi Sequenz fordert die Umsetzung genau dieser Maßnahmen – und die Offenlegung der TU-Studie.
Tatsächlich ist diese gesperrt, die Wiener Linien verweigerten auf KURIER-Anfrage jegliche Einsicht in das brisante Papier: Dieses sei nur „eine Analyse für interne Zwecke“. Bestätigt wird nur, dass es „eine entsprechende Studie zu den Straßenbahnlinien 2 und 49“ gibt.
Der 49er fährt vom Ring in 32 Minuten nach Hütteldorf, der 2er quert in 49 Minuten einmal die Stadt vom Friedrich-Engels-Platz via Parlament nach Dornbach – also zwei aussagekräftige Routen, die sowohl Peripherie als auch City bedienen.
Theoretisch könnte man die Linien laut Studie mit einem Drittel weniger Wagenmaterial und Personal bedienen. Allein beim 49er betrugen am Montag die Wartezeiten jedenfalls bis zu 32 Minuten. Und das, obwohl die Linie gar nicht zu jenen neunzehn Straßenbahnverbindungen gehört, wo es Intervallverlängerungen gab.
Bei den Verkehrsbetrieben heißt es nur kryptisch: „Wien setzt ein größeres Maßnahmenbündel um, das Bevorrangungen von Bus und Straßenbahn im Straßenverkehr ermöglicht. Das hilft uns dabei, die Fahrpläne in vielen Bereichen auch bei hohem Verkehrsaufkommen einzuhalten.“
Und weiter: „Wichtig sind eigene Spuren für Straßenbahnen und Busse, damit sie ungehindert von anderen Verkehrsteilnehmern unterwegs sein können. Mehr als die Hälfte der Straßenbahnen fahren bereits auf eigenem Gleiskörper. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Bevorrangung von Bim und Bus bei den Ampeln. Ein Großteil der Ampeln in Wien werden bereits so geschaltet, dass die Öffis flotter unterwegs sein können.“
Auf 19 der 28 Straßenbahnlinien bleiben jedenfalls die verlängerten Intervalle bis Herbst bestehen. Die Grünen wollen den Wiener Linien nun ein Fünf-Punkte-Programm vorstellen, um das zu vermeiden.
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