Gefahr Wasser: Am Wochenende gab es zahlreiche Unfälle

Gefahr Wasser: Am Wochenende gab es zahlreiche Unfälle
Ob im See oder dem privaten Pool: Passieren kann immer etwas. Die Feuerwehr gibt Tipps für den Ernstfall.

Mit dem lang ersehnten Badewetter mehrten sich am Wochenende Unfälle in Gewässern. So musste etwa ein Bademeister des Schwimmbades Völs in Tirol (Bezirk Innsbruck-Land) eine 76-Jährige aus dem Becken retten.

Sie war bewusstlos an der Wasseroberfläche getrieben. Wie die Polizei berichtete, dürfte die Einheimische zuvor mehrere Längen geschwommen sein, als sie plötzlich bewusstlos wurde.

Rettungseinsatz

Spektakuläre Szenen spielten sich am Sonntagnachmittag im Wiener Gänsehäufel ab. In dem voll ausgelasteten Freibad landete ein Notarzt-Hubschrauber auf einem Steg des Freibades. Wie Krone.at berichtet, hatten Zeugen beobachtet, dass ein Schwimmer zuvor unter einem Badesteg durchgetaucht und anschließend nicht mehr an der Wasseroberfläche zurückgekommen war.

Um 15.20 Uhr wurde schließlich Entwarnung gegeben und der Einsatz beendet, so Pressesprecher Jürgen Figerl.

Kreislaufstillstand

Ebenso am Sonntag hatte eine 32-Jährige in Gramatneusiedl in einem Swimmingpool einen Kreislaufstillstand erlitten. Von den Angehörigen wurde die Frau aus dem Pool gerettet und die Rettungskette in Gang gesetzt. Weil ein Nachbar und ein Polizeibeamter mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzdruckmassage begannen, konnte die Frau ins Krankenhaus gebracht werden.

Schwimmer ertrunken

Ebenso am Sonntag versank ein Mann nach einem Sprung von einer Badeplattform in der Neuen Donau. Ein Passant sah ihn in der Nähe der Badeplattform untergehen und nicht wieder auftauchen. Er alarmierte um 21.10 Uhr die Feuerwehr, die mit Tauchern rasch vor Ort war.

Nur wenige Minuten nach der Alarmierung waren die Feuerwehr-Einsatztaucher im Wasser, wo sie die leblose Person innerhalb kürzester Zeit fanden.

Klippensprung

Nicht nur beim Schwimmen selbst kann Gefahr lauern. Am Sonntag verunglückte am Wolfgangsee in St. Gilgen einer junger Mann tödlich. Er war aus sehr großer Höhe im Bereich des Hochzeitskreuzes von der Falkensteinwand in den See gesprungen und nicht mehr aufgetaucht. Die Absprungstelle sei deutlich über jener gelegen, die normalerweise von den Klippenspringern genutzt werde, sagte Einsatzleiter Michael Pacher.

Checklist für den Ernstfall

Wenn eine Person zu ertrinken droht, sollte also wie folgt vorgegangen werden:

  • Geht eine Person unter und taucht nach spätestens einer Minute nicht wieder auf, muss sofort der Feuerwehr-Notruf 122 informiert werden.
  • Die Feuerwehrleute brauchen dann eine möglichst genaue Ortsangabe, wo die Person zuletzt gesehen wurde.
  • Vor Ort sollten die Einsatzkräfte eingewiesen werden bzw. jemand damit beauftragt werden.
  • Wird eine Person vor dem Eintreffen der Hilfskräfte geborgen, sofort mit Herzdruckmassage beginnen. Dazu 100-mal pro Minute mit beiden Händen fest auf den Brustkorb drücken.
  • Wenn vorhanden, einen Defibrillator einsetzen, nachdem die Person abgetrocknet wurde.
  • Selbstständige Rettungsversuche sollten nur von Personen durchgeführt werden, die eine entsprechende Ausbildung haben bzw. sehr gute Schwimmer sind. Auf alle Fälle muss dabei auf den Eigenschutz geachtet werden.

Kinder oft betroffen

Erik Teumann, Vorsitzender der Samariterbund-Wasserrettung, warnt vor allem, dass häufig Kinder beim Baden ertrinken. Er rät, die Sicherheitsregeln zu beachten. Diese lauten: Kinder so früh wie möglich an das Wasser zu gewöhnen, ab circa vier Jahren einen Schwimmkurs besuchen und die Kleinen im Wasser immer beaufsichtigen. Teumann richtet auch einen Appell an alle Badegäste: „Der Ertrinkungstod ist nicht spektakulär, er geht leise vonstatten.“

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