Ein Cluster kann auch schon aus ein paar wenigen Personen bestehen, wenn die Ansteckungen direkt nachweisbar sind. Derzeit listet die AGES rund 2.400 Cluster mit etwas mehr als 15.000 nachvollziehbaren Fällen auf. Diese Zahlen dürften allerdings längst überholt sein, sind sie doch drei Wochen alt und berücksichtigen die jüngsten Häufungen nicht.
Neuere Daten zur öffentlichen Publikation lägen aber noch nicht vor, bedauerte AGES-Sprecher Werner Windhager. „Zum einen handelt es sich dabei um ziemlich aufwendige Auswertungen. Es geht darum, die Cluster schnell zu identifizieren, damit die Behörden die Daten bekommen.“ Die Aufbereitung und Zusammenfassung für die Öffentlichkeit könne da schon einmal zu kurz kommen. Doch generell sei eine Steigerung der Cluster-Anzahl zu erwarten.
Haushalt an der Spitze
An der Entstehungsursache der Cluster selbst dürfte sich ohnedies wenig geändert haben. Schon seit Anfang September liegt der Bereich „Haushalt“ mit rund der Hälfte aller Cluster-Bildungen an der Spitze, gefolgt von Arbeitsplatz und Reiserückkehrern, die noch an dritter Stelle rangieren. Das wird sich aber bei der nächsten Auswertung ändern, voraussichtlich in Richtung Freizeitaktivitäten.
Nachverfolgbar
Immerhin sind meisten Ansteckungswege aber noch nachverfolgbar, Cluster können dadurch abgekapselt werden. Das ist laut AGES essenziell, um die befürchtete zweite Corona-Welle stoppen zu können. Problematisch wird es, wenn die Fälle mit geklärter Quelle unter eine Quote von 50 Prozent fallen: Dann könnten die Infektionszahlen steigen, weil der Ansteckungsherd nicht mehr zugeordnet werden kann.
Zwischen 51 und 81 Prozent
Derzeit liegt Österreich bei einer Quote 58 Prozent (Stand 22. September). Diese Rückverfolgbarkeit ist ein Kriterium der Corona-Ampel, doch sie klappt nicht in allen Bundesländern gleich gut. An der Spitze liegt Oberösterreich, wo 81 Prozent aller Covid-19-Infektionen einer Ansteckungsquelle zugeordnet werden können. In Kärnten sind 71 Prozent der Fälle zuordenbar, in Tirol und im Burgenland jeweils 66 Prozent. Die Steiermark erreicht 60 Prozent, Niederösterreich und Vorarlberg liegen bei jeweils 59 Prozent.
Zwei Bundesländer kamen der 50-Prozent-Marke bereits sehr nahe: Salzburg weist eine Quote von 53 Prozent auf, Wien bildet mit nur noch 51 Prozent das Schlusslicht.
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