Der Grüne Pass wird verlängert: Aber keiner weiß wie

Rund 74.000 Impfzertifikate laufen bis Juni aus, obwohl die Betroffenen drei Impfdosen haben. Gesundheitsminister Rauch kündigt Verlängerung an.

Der Grüne Pass ist zwar nicht mehr so flächendeckend notwendig wie noch vor ein paar Monaten, als etwa 2-G im Handel galt. Aber es braucht ihn noch, wer in einem Wiener Kaffeehaus Kaffee trinken will, Wien hat bekanntlich die strengeren Regeln in der Gastronomie behalten.

Der Grüne Pass spielt österreichweit zudem eine Rolle für Nachtschwärmer in Discos, dort können Betreiber zwischen 3-G oder Maskenpflicht wählen. Für Besucher von Heimen oder Spitälern gilt ebenso: Zutritt gibt es nur geimpft, genesen oder getestet; eine Regel, die auch bei der Einreise in einige Urlaubsländer oder bei der Rückreise nach Österreich greift.

Allerdings laufen immer mehr österreichische Impfzertifikate ab auch bei jenen Personen, die geboostert sind, also etwa bereits drei Mal gegen das Coronavirus geimpft wurden oder Genesene, die zwei Impfungen haben. Allein bis Monatsende fallen rund 800 Betroffene aus dem System, im Mai weitere knapp 900. Bis Ende Juni sind es insgesamt rund 74.000, deren App am Handy dann statt grün rot leuchten wird: Ihre Zertifikate laufen ab, weil 270 Tage überschritten sind  - nach derzeitiger Regelung ist ein Grüner Pass nur rund neun Monate ab dem dritten Stich gültig.

Das Gesundheitsministerium muss nun rasch eine Lösung für dieses Problem bieten. Der Zeitdruck sei bekannt, hieß es am Dienstag: Das Ministerium prüfe derzeit „sämtliche Möglichkeiten. Eine Entscheidung hierzu ist in den kommenden Tagen geplant.“ Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) blieb Dienstagabend im ORF Report ebenso vage: "Die Dinge sind schon vorbereitet, wir kennen die Zahlen, wann welche Pässe auslaufen.“ Die Lösung werde erst kommuniziert, wenn „die Dinge fixiert sind“, so Rauch, vermutlich Anfang kommender Woche. Aber: „Niemand wird vor der Situation stehen, nicht auf Urlaub fahren zu können, weil sein Pass rot aufleuchtet“, versicherte Rauch.

Was nun kommt

Damit kündigte der Ressortchef den wahrscheinlichsten Ausweg an, der auch der einfachste wäre - die Geltungsdauer des Passes wird verlängert.

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