Gasteinertal: Fütterverbot für den Hirschflüsterer

Attersee
Ein zerbissener Schutzwald hatte das Ende für eine Schaufütterung von Hirschen zur Folge.

Der Auslöser des Problems liegt schon lange zurück. Im November 2002 wütete Föhnsturm „Uschi“ im Gasteiner Tal – und schlug große Waldflächen kahl. In vielen Gebieten funktionierte die Wiederaufforstung. Im Angertal, einem Seitental des Gasteinertals, führte der Kahlschlag aber zu einem langen Konflikt zwischen Wildpflegern und Waldpflegern.

Den Bundesforsten als Besitzer großer Schutzwaldflächen kam bei der Aufforstung die Schaufütterung eines benachbarten Jägers, der als „Hirschflüsterer“ bekannt wurde, in die Quere. Die Schaufütterung war so erfolgreich, dass die Rotwild-Population stark anwuchs. Statt 100 Stück, die das Gebiet gut verträgt, waren teilweise weit mehr als 200 Hirsche, Hirschkühe und Jungtiere unterwegs.

Das führte im frisch gesetzten Jungwald zu massiven Wildschäden. Das Wild knabberte die frischen Triebe ab und schälte die Rinde von den Bäumen. „Von mehr als 80.000 Pflanzen, die wir gesetzt haben, steht nur noch circa die Hälfte“, sagt Hannes Üblagger, Betriebsleiter des Bundesforste-Forstbetriebs Pongau. Aber auch die Bäume seien stark in Mitleidenschaft gezogen.

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