Frühlingserwachen: Da regt sich was im Zoo
Die Kattas strecken alle Viere von sich und halten den Bauch in die Sonne. Ein Orang-Utan schwingt am Bungee-Seil durch das Klettergehege. Und die Flamingos staksen durch das Wasser und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen.
Endlich ist der Frühling da, und das freut Mensch wie Tier: „Viele unserer Tiere leben in der freien Wildbahn in wärmeren Zonen. Sie freuen sich, endlich wieder ins Freie zu kommen, und nehmen richtige Sonnenbäder“, sagt Eveline Dungl, zoologische Abteilungsleiterin im Tiergarten Schönbrunn.
Frühlingserwachen im Zoo Schönbrunn
Da erwachen auch die Frühlingsgefühle: Selbst die Großen Pandas, nicht gerade für rastlose Aktivität bekannt, werden in ihrer Paarungszeit aktiver. Verbringen sie sonst 90 Prozent ihrer Zeit mit Fressen und Schlafen, bewegen sie sich derzeit mehr im Gehege und markieren.
Besondere Freude hat man im Schönbrunner Tiergarten momentan angesichts der Entwicklung von Amari: Die kleine Giraffe kam im Jänner zur Welt, hatte aber einen holprigen Start in Leben.
Die 7-jährige Giraffen-Mama Fleur war nach der Geburt – es war ihrer erste – überfordert und konnte ihren Nachwuchs nicht säugen. Die Pfleger waren daher in Sorge, ob das Kleine überleben wird. Sie nannten es Amari: Das bedeutet„die Starke“.
"Aufgeweckt und neugierig"
Und nun, nomen est omen, entwickle sich das Giraffen-Mädchen erfreulich gut, erzählt Dungl: „Anfangs mochte Amari die Gummi-Öffnung der Flasche nicht. Wir haben Stoff drüber gestülpt, seitdem trinkt sie.“ Vier Fläschchen leere sie pro Tag, langsam beginne sie auch, Laub oder Heu zu knabbern. Mama Fleur lässt vorsichtig etwas Nähe zu und auch die 23-jährige Giraffen-Dame Carla kümmert sich um das Junge. Anfangs „nur“ 1,70 Meter groß, misst Amari mittlerweile fast 1,90 Meter. „Sie ist sehr aufgeweckt und neugierig, hüpft schon wild durch das Gehege und schlägt aus“, so Dungl.
Ein Highlight, dass es ab April übrigens wieder regelmäßig geben wird, sind die Abendführungen durch den Tiergarten. Die Touren mit beschränkter Teilnehmerzahl erlauben, Elefanten, Robben und Co. ganz in Ruhe zu beobachten (siehe auch Infokasten ganz unten).
22.075 Äpfel verfüttert
Wer das frühlingshafte Wetter für einen Ausflug aus Wien hinaus nutzen möchte, dem sei die Oststeiermark zu empfohlen. Die Tierwelt Herberstein in der Gemeinde Stubenberg startet mit neuen Bewohnern in die Saison: Ein Spitzschopftaubenpärchen zog ein, die Vögel sind nun die 86. Tierart auf dem Areal.
Insgesamt leben rund 700 Tiere in Herbstein, von Löwen und Wölfen bis zu Affen, Faultieren und Zebras, Kängurus, Emus und Bären. Besucher dürfen nicht nur eigene Vierbeiner mitbringen, sondern sich samt Hund auch auf Spürnasen-Krimitour begeben: Der erste Termin ist bereits am Sonntag. Im Vorjahr kamen übrigens exakt 247.026 Gäste in den Zoo.
Angeboten werden mit Saisonstart auch wieder die kommentierten Fütterungen direkt bei den Gehegen. Dafür braucht es ordentlich Material: Im Vorjahr wurden in Herberstein unter anderem 85.190 Kilogramm Heu, 23.170 Kilogramm Karotten und 22.075 Stück Äpfel verfüttert.
Schönbrunn
Täglich von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet. Eintritt: Kinder ab sechs Jahren und Jugendliche 14 €, Erwachsene 24 €
Nachtführungen
Ab 1. April starten sie um 18.30 Uhr. Maximal 20 Personen, 27 € pro Person. Infos unter zoovienna.at/fuehrungen/abendfuehrung/ oder 01 877 92 94-500
Herberstein
Täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet (ab 30. 4.: 9 bis 17 Uhr). Eintritt: Kinder ab drei Jahren 8,50 €, Erwachsene 18,50 €
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