Früherer Lehrer in Vorarlberg wegen Wiederbetätigung verurteilt

Das Gericht wies den Angeklagten in eine Anstalt ein
34-jähriger Holocaustleugner wurde zu bedingter Haftstrafe und unbedingter Geldstrafe verurteilt.

Ein ehemaliger Lehrer, der im Internet den Holocaust geleugnet haben soll, ist am Freitag am Landesgericht Feldkirch zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt worden, zudem muss er eine Geldstrafe von 1.200 Euro bezahlen. Der 34-Jährige hatte in sozialen Medien Kommentare verfasst, die das Gericht als Verbrechen nach dem Verbotsgesetz ansah. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Antisemitische Kommentare auf Social Media

"Sechs Millionen Juden getötet - Bullshit" - das ist nur eine der Äußerungen, die der ehemalige Lehrer als Kommentar zu Instagram-Beiträgen verfasste. Er hinterfragte in seinen Postings neben Zahlen auch den Einsatz von Giftgas und gab den Opfern eine Mitschuld daran, dass sie ermordet wurden. Als Begründung seiner Äußerungen erzählte er dem Schwurgericht ausführlich, dass es ihm einzig und allein um freie Meinungsäußerung und offene Diskussion historischer Fakten gehe. In seiner Heimat - er ist kein Österreicher - sei das gang und gäbe, dass man Dinge offen diskutiere und auch hinterfrage, so die Verteidigung des Angeklagten.

Die Verteidigung versuchte, ihren Mandanten als rechtschaffenen Menschen darzustellen, der Gewalt ablehnt und Völkermord verabscheut. Lehrerkollegen beschrieben den 34-Jährigen in Stellungnahmen als engagiert, offen und freundlich, wenn auch als "sehr konservativ". Auch ein Bekannter, der jüdischer Abstammung ist, berichtete dem Gericht Positives über den Mann. Die Geschworenen zeigten sich aber unbeeindruckt und entschieden mit sechs Ja- und zwei Nein-Stimmen zuungunsten des Angeklagten.

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