Dabei handelte es sich lediglich um AUA- und Lauda-Motion-Kunden. Schwieriger wird die Situation bei ausländischen (Billig-)Airlines. Ähnlich wie Böhm wartet nämlich auch Michaela Suklitsch noch auf die Rückerstattung von 350 Euro.
Zwar gilt auch für sie das EU-Fluggastrecht, welches besagt, dass Passagiere einen Anspruch auf Erstattung des Ticketpreises haben, wenn ein Flug durch die Airline gecancelt wird. Suklitschs Situation ist aber kompliziert, da ihr Flug stattfand. Problem an der Sache: Für ihr Zielland Portugal bestand höchste Reisewarnstufe.
Dem ungarischen Airliner Wizz Air soll das egal gewesen sein: „Wir haben bis zum Abflug nicht erfahren, ob geflogen wird. Ich bin Risikopatientin, für mich war das gar keine Debatte. Stornoversuche wurden ignoriert.“ Besonders ärgerlich: Für Portugal gab es eine 14-tägige Quarantänepflicht. Vom Städtetrip hätten die Pensionistin und ihr Mann also de facto nichts gehabt.
In beiden Fällen laufen Gerichtsverfahren, Suklitsch und Böhm hoffen noch auf ihr Geld. Ohne Hilfe wären sie aber verloren gewesen, wie sie anmerken. Häufig reagieren Fluglinien nicht auf Anfragen, schicken Links, die ins Nichts führen oder bieten befristete Gutscheine, anstatt den Preis zurückzuzahlen.
Davon kann Melanie Maller ein Lied singen. Sie wandte sich schlussendlich an die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf), die sich wie der VKI um derartige Fälle kümmert. Auch hier wurden seit Corona-Ausbruch bereits mehr als eine Million Euro für 1.800 Passagiere erkämpft, die ihre Reisen nicht antreten konnten.
Eine immense Summe, die sich aber relativiert, nimmt man nur die Situation von Maller her. Sie musste mehr als ein halbes Jahr auf 3.900 Euro warten. Und das obwohl die Situation klar war. Der Thailand-Urlaub mit ihrer Familie konnte nicht stattfinden, weil zur damaligen Zeit schon Rückholaktionen durchgeführt wurden.
Die AUA stellte sich anfangs dennoch quer, da sie den Flug über eine Buchungsplattform erstanden hatte. Dort war lange niemand erreichbar, dann wurde sie zurück zur Airline geschickt. Schließlich holte sie sich Unterstützung. Mittlerweile hat sie ihr Geld, hofft aber, dass andere nicht so lange bangen müssen: „Wir haben eine Ausnahmesituation, dafür kann niemand was. Bei 3.900 Euro darf man sich aber eine Antwort erwarten. Es hätte ja gereicht, wenn mir gesagt hätte, dass ich mein Geld sicher bekomme.“
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