Justiz nahm Spionageverdacht auf die leichte Schulter

Justiz nahm Spionageverdacht auf die leichte Schulter
Das Justizministerium hat abgenickt, dass bei Russland-Freund Florian Stermann keine Hausdurchsuchung durchgeführt werden konnte.

Florian Stermann ist stolz auf seine Kontakte. Wer ihn im Internet sucht, erfährt, dass er seit 1991 als Unternehmer und Berater in Zentral- und Osteuropa aktiv ist. Was an sich noch nicht problematisch ist. Stermann war auch Mitbegründer und Präsident der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft. Das ist soweit bekannt. Der KURIER berichtete am Donnerstag ausführlich

Stermann wurde in der aktuellen Spionagecausa rund um den ehemaligen BVT-Beamten Egisto Ott nicht nur als Zeuge, sondern ebenfalls als Beschuldigter geführt. Er selbst bezeichnete sich als Kommunikationsdrehscheibe zwischen dem untergetauchten Wirecard-Manager Jan Marsalek und Ex-FPÖ-Politiker Johann Gudenus. Einer Hausdurchsuchung, die von den Ermittlern angeregt wurde, gab die Staatsanwaltschaft Wien allerdings eine Abfuhr. Was bei einigen Ermittlern der AG Fama zu großen Irritationen geführt haben dürfte.

Doch nicht nur die Wiener Ermittlungsbehörde war in die Causa involviert. Die Sache ist (nach wie vor) als "berichtspflichtig" eingestuft. Bedeutet: Auch die Oberstaatsanwaltschaft und das Justizministerium haben die Entscheidung, dass der Spionageverdacht gegen Florian Stermann zu dünn ist und somit eine Hausdurchsuchung nicht angebracht wäre, abgesegnet.

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