Fitnessstudio-Betreiber will aufsperren: "Kann nicht anders"
Christoph Haider hatte sein neues Fitnessstudio nur ein paar Wochen geöffnet. Dann kam der Lock Down der Corona-Krise, die "Fit Fam" im niederöstereichischen Amstetten musste - wie alle Fitnesscenter - schließen.
Doch der Jungunternehmer will am Montag wieder öffnen, das kündigt er in einem Youtube-Video an. "Ich stehe kurz davor, auf der Straße zu stehen", begründet er. "Mit meiner Familie, mit vier Kindern."
Denn er habe keinerlei Einkommen und mit den 1.000 Euro aus dem Härtefonds könne er zwar Miete zahlen, aber nicht die Leasingraten für die Geräte im Studio bedienen. "Mein Traum eines Unternehmens geht den Bach runter", mahnt Haider, der sich in dem Video direkt an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wendet: "Er sagt, er kämpft um jeden Betrieb. Aber während er kämpft, gehe ich pleite. Ich habe keine Zeit mehr, ich kann nicht anders."
Gesetzesverstoß
Haider weiß, er verstößt gegen die Covid-19-Verordnungen der Bundesregierung. Aber er appelliere an die Politik um "Gleichbehandlung" mit Friseuren oder Kosmetiksalons. "Ich habe null Mitglieder hier, null Umsatz." Trotz Verbots aufzusperren sei "meine unternehmerische Verantwortung". Haider versichert, in seinem Studio für höchste Hygiene- und Sicherheitsstandards zu sorgen.
Sein Video, das der Unternehmer auch auf Facebook veröffentlichte, hatte bis Samstagnachmittag rund 20.000 Aufrufe. Auf der Facebook-Seite reagierte auch ein Fitnesscenter-Besitzer aus dem oststeirischen Bad Waltersdorf: Auch er kündigte an, Montagvormittag zu öffnen.
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