Femizide in Österreich: „Schweigen ist eine Zustimmung“

Das Projekt soll das Bewusstsein für Gewalt an Frauen erhöhen
In Wien wurden zwei Frauen tot in einer Wohnung aufgefunden, die Polizei geht von Mord aus. Es wären Femizid 22 und 23 in diesem Jahr. Eine Expertin übt Kritik.

Die Wohnungstür stand offen, das Schlafzimmer war versperrt. Eine 32-Jährige und ihre Tochter, die in zwei Tagen 15 Jahre alt geworden wäre, lagen auf dem Bett – leblos. Dieses Bild bot sich der Polizei am Donnerstagabend in einer Wohnung in der Mollardgasse (Wien-Mariahilf). Den beiden Frauen waren tödliche Verletzungen am Hals zugefügt worden, wie die Obduktion nun ergab.

Die Polizei geht von einem Doppelmord aus, das Landeskriminalamt Wien ermittelt in dem Fall. Vom tatverdächtigen Lebensgefährten der getöteten Mutter, einem 49-jährigen Tunesier ohne Vorstrafen, fehlte auch am Samstag jede Spur. Das Motiv der Tat? Darüber könne ohne eine Einvernahme des Tatverdächtigen nur spekuliert werden, heißt es von der Polizei. Die beiden Söhne der 32-jährigen Ungarin, sieben und neun Jahre alt, werden von einem Kriseninterventionsteam betreut.

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