Ex-Sprecher der MFG plant mit neuer Partei Antreten bei Präsidentschaftswahl
Rechtsanwalt Alexander Todor-Kostic war bisher vor allem in Kärnten ein bekannter Name. Das könnte sich bald ändern. Denn der ehemalige Landessprecher der MFG Kärnten (Menschen, Freiheit, Grundrechte), ließ am Donnerstag mit einer Ankündigung aufhorchen: Er wolle eine eigene Bundespartei gründen und aus dieser auch einen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl entsenden.
"Es ist bekannt, dass ich mich von der MFG entfernt habe. 65 Führungskräfte haben damals mit mir die Partei verlassen. Wir haben eine politische Bewegung in Kärnten geschaffen, die wir nicht aufgeben wollen, sondern auf Bundesebene neu formieren", erklärt Todor-Kostic im KURIER-Gespräch.
Rauswurf Mitte Mai
Zur Erklärung: Vor der Klausurtagung der Parteispitze der MFG in Salzburg Mitte Mai, wurde Todor-Kostic vom Bundesvorstand der MFG Österreich seiner Funktion als Landessprecher in Kärnten enthoben. Die Begründung: "parteischädigendes Verhalten". Zu sehr in die Tiefe will Todor-Kostic bei diesem Punkt nicht gehen. Er habe mit der MFG abgeschlossen und will vor allem in die Zukunft blicken. So viel aber: "Ich habe lediglich eine Änderung des Parteistatus gefordert, Transparenz und eine stärkere Einbindung der Länder."
Hafen für Ex-MFGler aus Kärnten und Tirol
Wofür seine neue Partei steht, soll mit kommendem Wochenende klar sein. Am 18. und 19. Juni soll es zu einer ersten Klausur der noch namenlosen Partei in Kärnten kommen. "Wir stellen uns basisdemokratisch auf. Es gibt einige Bürgerbewegungen aus ganz Österreich, die sich uns anschließen wollen. Das prüfen wir. Hinzu kommen Ex-Mitglieder der MFG aus Kärnten und vor allem aus Tirol, wo die Partei gerade zerfällt", sagt Todor-Kostic.
Denn auch bei der MFG in Tirol gehen die Wogen hoch. Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass der Bundesvorstand zwei Tiroler Vorstandsmitglieder hinausgeworfen hatte. Laut „Tiroler Tageszeitung“ hatten führende Mitglieder in den vergangenen Wochen immer wieder mehr Mitsprache – auch in den Bezirken – gefordert.
Inhalt
Am kommenden Wochenende soll dann auch über den Parteinamen entschieden werden. Wofür man steht? Alles neu, oder eine Neuauflage der MFG mit neuem Mascherl? "Natürlich wird es Themen geben, bei denen wir uns mit der MFG überschneiden: Die Kritik an der Impfpflicht und die Coronamaßnahmen etwa. Aber das wird nicht unser Hauptfokus sein", kündigt Todor-Kostic an. Investoren stünden für die Pläne jedenfalls genügend parat.
Kandidat für Bundespräsidentenwahl
Ein Antreten bei der Bundespräsidentenwahl sei aus momentaner Sicht jedenfalls fix. Ob Todor-Kostic sich selbst als Kandidaten ausschließt? "Ausgeschlossen ist gar nichts. Aber das ist nicht mein Ziel. Ich sehe mich als Bundesparteivorsitzenden. Für den Bundespräsidenten-Kandidaten sind wir auf der Suche nach einer geeigneten Persönlichkeit."
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