ESC-Duell: Ludwig und Anzengruber im Wordrap zum Song Contest

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Am Mittwoch entscheidet sich, ob Wien oder Innsbruck Gastgeber wird. Eines ist schon fix: Beide Bürgermeister hören den gleichen ABBA-Song.

Der KURIER hat die Bürgermeister von Wien und Innsbruck, Michael Ludwig und Johannes Anzengruber, unabhängig voneinander befragt: Zu ihren persönlichen Song-Contest-Traditionen. Zu ihrer Gefühlslage über die großen Entscheidung am Mittwoch. Und zu Tipps für Besucher des ESC - falls der 2026 in ihrer Stadt stattfindet.

Wo waren Sie, als JJ den Song Contest gewonnen hat?

Michael Ludwig: Wie viele andere auch: Daheim vor dem Fernseher.

Johannes Anzengruber: Ich habe mir den ESC mit meiner Familie auf der Couch live angesehen. Es war schon eine sehr lange Nacht. Nach dem Jury-Voting hat mich nur der sensationelle erste Platz von JJ noch wach gehalten. Als JJ für Österreich tatsächlich gewonnen hat, war jede Müdigkeit komplett verflogen.

Was war Ihr erster Gedanke, als klar war, dass Österreich ESC-Land ist?

Ludwig: Naja, da werden wir in Wien ein bisschen was zu tun haben in den kommenden Monaten.

Anzengruber: Meiner erster Gedanke war: Innsbruck ist der ideale Gastgeber für den nächsten Song Contest – das ist eine einmalige Chance. Am nächsten Tag habe ich in aller Herrgottsfrühe telefoniert, um alles in die Wege zu leiten.

Die vielleicht berühmtesten ESC-Sieger sind ABBA. Was ist Ihr Lieblingssong?

Ludwig: „The winner takes it all.“

Anzengruber: Ich bin sehr sportaffin und zum Beispiel auch bei nahezu jedem Spiel des FC Wacker Innsbruck im Stadion. Mein Lieblingslied ist deshalb „The winner takes it all“, das passt perfekt zum Sport und ist sehr motivierend. 

 Wenn Sie vom ORF den Zuschlag erhalten, werden Sie „Merci Cherie“ singen?

Ludwig: Wenn schon, „Europe, shall we dance?“ oder „Wien wort auf di“. Ich überlasse – im Sinne aller – das Singen aber lieber den Profis.

Anzengruber: So etwas kann man nicht vorhersagen. Klar ist nur: Meine Gesangskünste sind überschaubar. Den Gesangspart macht meine Schwester. Im Falle des Falles wird es ein Jubelschrei gemeinsam mit dem ganzen Team.

2014 matchen sich auch Wien und Innsbruck. Wer hat dieses Mal  bessere Chancen?

Ludwig: Wien hat schon 2015 einen der besten ESC der Geschichte gehostet. Seither haben wir das sicher nicht verlernt.

Anzengruber: Ich bin überzeugt davon, dass Innsbruck sehr große Chancen hat. Innsbruck bringt alles mit, um den ESC 2026 als einmaliges Spektakel inmitten einer einzigartigen alpin- urbanen Atmosphäre zu inszenieren. Österreich ist zwar ein kleines Land, aber es ist größer als Wien. 

Was zeichnet Ihre Stadt als Host City aus, wo die andere nicht mitkann?

Ludwig: Das enorme kulturelle Angebot und unsere Infrastruktur auf Welt-Niveau. Aber auch der unbedingte Wille und die Vorfreude der Wienerinnen und Wiener, wieder Gastgeber für die ganze Welt zu sein.

Anzengruber: Innsbruck und Wien könnten unterschiedlicher nicht sein, beide sind unverwechselbar und haben ihre Vorteile. Innsbruck hat ein einzigartiges Bergpanorama, ist eine Stadt der kurzen Wege und bietet ein ESC-Fest in der gesamten Stadt – da kann Wien definitiv nicht mit. Dafür ist es zu groß.

Was darf ein  ESC-Gast  in Ihrer Stadt auf keinen Fall versäumen?

Ludwig: Den Wiener Charme. Dem kommt man bekanntlich ohnehin nicht aus.

Anzengruber: Zuerst raus in die Natur, dann rein in die Stadt. Innsbruck bietet so viele Möglichkeiten, die wundervolle Bergwelt sowie jede Menge Almen. Und anschließend das urbane Leben inmitten der Stadt genießen mit einer sehenswerten Altstadt, der Maria Theresien Straße und sehr viel Architektur. 

Wie nervös sind Sie wegen der Entscheidung am Mittwoch?

Ludwig: Nicht nervös, sondern zuversichtlich. Wir haben ein sehr gutes Gesamtpaket angeboten.

Anzengruber: Ich bin nicht nervös, aber voller Vorfreude. Ich bin stolz, dass wir ein sehr attraktives Angebot abgegeben haben. Wir haben alles gegeben und ich sehe das Ergebnis nun sportlich. Die Entscheidung liegt nicht bei uns, also warten wir ab, was am Ende rauskommt.

Haben Sie oder Ihre Familie eine spezielle ESC-Tradition?

Ludwig: Ich mache das so, wie viele andere auch und schaue mir den ESC entspannt daheim an.

Anzengruber: Schon als kleiner Junge durfte ich länger aufbleiben, wenn Song Contest war. Auch heuer habe ich das als Familienvater mit meinen Kindern so gelebt. 

Hand aufs Herz: Wie viele Töne von JJs Siegersong würden Sie selbst treffen?

Ludwig: Ich glaube, ich würde die Pausen zwischen den Tönen ganz gut treffen.

Anzengruber: Hmm, lassen Sie mich überlegen. Entweder treffe ich keinen oder mehrere gleichzeitig. Beides wird JJ wohl nicht wundern.

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