Erster österreichischer Weltraumtourist soll Ende Jänner abheben
Schon im Jahr 2007 löste der gebürtige Waldviertler Franz Haider sein Ticket ins All bei dem privaten Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic. Nach fast 17 Jahren Wartezeit soll es am Freitag (26.1.) nun so weit sein.
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Gelingt das Unterfangen, winken Haider drei bis sieben Minuten Schwerelosigkeit und der imaginäre Titel "Erster österreichischer Weltraumtourist". Dass es jetzt klappt, ist für den Unternehmer aus Sallingberg (NÖ) nahezu sicher.
Nach einigen Verzögerungen konnte das vom britischen Milliardär Richard Branson im Jahr 2004 gegründete Unternehmen Virgin Galactic 2023 damit beginnen, erstmals auch Touristen ins All zu befördern. Dem waren viele Jahre der Entwicklungsarbeit und so mancher Rückschlag vorausgegangen.
Wie der Waldviertler sich das Ticket für den Weltraumflug sicherte
Franz Haider sicherte sich seinen Platz an Bord bereits 2007 und wird nun von Virgin Galactic als "Astronaut 025" geführt. Zusammen mit drei weiteren Weltraumtouristen aus den USA fiebert er dem Aufgehen des Startfensters in rund einer Woche entgegen.
Am Samstag geht es für den 61-Jährigen los in Richtung Los Angeles und am Sonntag weiter in die Wüste von New Mexiko im Südwesten der USA, wo der "Spaceport" errichtet wurde. Von dort aus bringt die Firma zunächst ein Trägerflugzeug, die "VSS Unity", in eine Höhe von rund 15 Kilometern.
Dort klinkt sich das wie ein Privatjet aussehende Raumschiff aus und fliegt mit bis zu 3.600 Kilometern pro Stunde Geschwindigkeit alleine weiter ins All. Knapp weniger als 100 Kilometer Höhe erreicht man so.
Im Juli 2021 hatte Branson persönlich an einem Weltraumflug teilgenommen. Danach musste das Unternehmen für technische Verbesserungen aber eine längere Pause einlegen. Im vergangenen Jahr schaffte man erstmals mehrere Flüge in kürzeren Abständen durchzuführen.
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Haider ist nun Teil der "Galactic 06"-Mission, und damit einer der ersten, die den Hightech-Transport in Anspruch nehmen können.
200.000 Dollar für einen Flug im Weltraum
Dass es noch etwas wird, stand für ihn eigentlich nie zur Debatte: "Ich habe immer damit gerechnet, dass ich fliegen werde", so Haider, der für den Flug damals 200.000 Dollar bezahlt hat. Für potenzielle Neuinteressenten liegt der Preis mittlerweile bei mehr als der doppelten Summe, die der Waldviertler nicht entrichten muss.
Das Unternehmen habe ihn über all die Jahre immer in die nächsten Schritte eingeweiht. Bis in jüngster Vergangenheit wurde nie ein definitives Datum in Aussicht gestellt, so Haider: "Ich habe aber nicht damit gerechnet, dass es in Summe 17 Jahre werden."
Wie die Passagiere auf den Flug ins All vorbereitet werden
Zuletzt habe es viele Online-Meetings gegeben, mittlerweile kenne er auch einige Piloten durchaus gut. Die konkreten Flugvorbereitungen laufen dann von Dienstag bis Donnerstag.
Von der Anpassung des Raumanzugs für das Abenteuer über letzte Medizin-Checks bis zu Übungen für das Ein- und Aussteigen reichen die Programmpunkte. Zudem werden die All-Passagiere mit einem Flug in einem Kleinflugzeug an die hohen g-Kräfte bis zum Sechsfachen des Körpergewichts herangeführt.
Auch die Schwerelosigkeit wird simuliert. Mit solchen Flügen und einem Zentrifugentraining hat Haider bereits Erfahrung: "Das hat mir gezeigt: Das kann ich."
Wann der Österreicher ins All startet
Das Startfenster ist drei Tage lang offen, einem Flug gleich am Freitag stehe aktuell nichts im Wege. Das Wüstenwetter bietet in der Regel auch sehr stabile Bedingungen, erklärte Haider, der Zeit seines Lebens "reise- und abenteuerlustig" war. Für ihn fällt der spezielle Flug mit Virgin Galactic in die Rubrik "kalkulierbares Risiko".
Der viel diskutierte Unfall aus dem Jahr 2014, der zum Tod eines Co-Piloten führte, sei ausführlich aufgearbeitet worden. Nach jahrelangen hohen Ausgaben wolle das Unternehmen in den kommenden Jahren nun Geld verdienen - auch das ist ein "Hauptargument, warum ich mich sicher fühle", so Haider.
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Wenn dann die Schwerelosigkeit einsetzt, können sich die Passagiere abschnallen und durch die Kabine schweben. Was er mit der Zeit anfangen wird, lasse er auf sich zukommen. Bisher habe er jedenfalls mehrere faszinierende Gespräche mit Leuten geführt, die das schon erlebt haben, betonte der 61-Jährige.
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