Energiekrise: Weniger Gemüse aus dem Inland in den Regalen

Energiekrise: Weniger Gemüse aus dem Inland in den Regalen
In den Supermarktregalen ist im heurigen Winter deutlich weniger Gemüse aus Österreich zu finden gewesen als zuletzt gewohnt.

In den Supermarktregalen ist im heurigen Winter deutlich weniger Gemüse aus Österreich zu finden gewesen als zuletzt gewohnt: Tomaten, Gurken und Paprika mussten verstärkt importiert werden, geht aus einem Bericht des ORF-Niederösterreich vom Freitag hervor. Demnach startet auch die Saison in vielen Glashäusern später. Schuld sind die hohen Energiekosten.

Beispielsweise beim Glashaus von Christian Zeiler in Münchendorf (Bezirk Mödling) wure heuer nicht das ganze Jahr über produziert. Tomaten und Gurken wurden nicht wie in den vergangenen Jahren an 365 Tagen geerntet, weil der Strom für die notwendige Lichterzeugung im Dezember und Jänner zu teuer war. "Die Energiepreise, die sich verzehnfacht hatten, mussten wir kalkulieren und das ergab einen Verkaufspreis, der 50 bis 70 Prozent höher war als in den Vorjahren. Da fanden wir keinen Abnehmer," schildert Zeiler.

Die Saison beginnt heuer etwas verspätet, erzählt LGV-Sonnengemüse-Vorstand Josef Peck: "Wir haben die ersten Gurken. Voriges Jahr hatten wir die vielleicht um eine Woche früher. Bunte Paprika werden wir vielleicht zwei bis drei Wochen später bekommen. Paradeiser werden wahrscheinlich in der zwölften Woche kommen, ebenfalls zwei bis drei Wochen später als sonst."

LGV wird üblicherweise auch im Winter etwa mit Mini-Gurken beliefert. Das blieb heuer aus, weil der Produzent laut ORF sein Glashaus aus Kostengründen nicht betrieb. Peck: "Das war dem Handel zu teuer. Wenn man jetzt in die Läden schaut, ist auch Importgemüse nicht ganz billig. Aber es wäre schon sehr teuer geworden."

Für die Konsumentinnen und Konsumenten machten sich all diese Bedingungen in den vergangenen Monaten in den Gemüseregalen bemerkbar. Es gab sehr wenig Ware aus Österreich. Alois Huber, Spar-Geschäftsführer für Wien, Niederösterreich und das nördliche Burgenland, bestätigt: "Paprika, Gurken, Paradeiser kommen im Winter zu 20 Prozent aus dem Inland, heuer haben wir nur von einem einzigen Produzenten etwas bekommen. Das entspricht circa fünf Prozent," sagt Huber.

Auf mehr Import setzte auch die REWE Group Österreich. Konzernpressesprecher Paul Pöttschacher schätzt laut Bericht, dass in den Wintermonaten bei Paradeisern etwa ein Viertel mehr aus Italien und Spanien importiert wurde als üblicherweise. Trotzdem wurde Austro-Ware angeboten, so Pöttschacher.

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