Ja, das größte Passagierflugzeuge der Welt hat beeindruckende Dimensionen und ist einfach ein Publikumsmagnet.
Wie lange bleibt der Riesenvogel noch im Einsatz?
Geplant ist bis Mitte/Ende der 2030-er Jahre. Emirates hat gerade neue Wartungsverträge abgeschlossen. Unser Präsident Tim Clark ist ein großer Fan des A380. Wir sind mit 116 Maschinen der größte Abnehmer. Auf Platz zwei steht Singapore Airlines.
Was ist der Vorteil für die Airline?
Wir können auf vielen Strecken mit nur einem Flug mehr als 500 Passagiere transportieren. Genau sind es 519 – 14 in der First Class, 76 in der Business und 429 in der Economy.
Unabhängig vom A380, wie ist derzeit die Nachfrage?
Enorm. Der Nachholbedarf nach Corona ist immer noch nicht ganz aufgeholt, vor allem auf Strecken wie Australien, China oder Japan. Reisen ist für viele Leute ein Grundbedürfnis. Auch der Geschäftsreiseverkehr ist zurück. Wichtiges wird nicht per Videokonferenz abgeschlossen, da zählt der persönliche Kontakt.
Wohin fliegen die Österreicher mit Emirates?
65 Prozent steigen in Dubai um. Am beliebtesten sind der Indische Ozean, Thailand, Bali und Australien.
Viele Leute suchen eine Alternative zum teuren Mittelmeer. Das Reiseverhalten verschiebt sich. Ein Luxushotel in Dubai bekommen Sie im Sommer günstiger als Urlaub in Griechenland.
Was erwarten Sie von der Kooperation mit der Österreich Werbung?
Wir machen gemeinsam Marketing für die Destination Österreich. Auch unser Incoming ist für den Sommer gut gebucht, besonders aus den Golfstaaten, Indien, China, Taiwan und Australien.
Wie werden sich die Ticketpreise entwickeln?
Die Preise werden stabil bleiben und nicht sinken: Auch wir haben ein erhöhtes Kostenniveau, bei den Mitarbeitern, den Gebühren etc. Die Kostenentwicklung ist sehr volatil und ständigen Schwankungen ausgesetzt, denken Sie an Währungsschwankungen oder die Treibstoffpreise. Aber wir versprechen unseren Kunden nach wie vor das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ihr Präsident sieht Emirates nach der Startphase und Covid nun in der dritten Ära. Wie darf man das verstehen?
Wir wollen bis 2030 die weltweit beste und größte Fluglinie werden. Das ist eine ganz klare Vision, die es nicht geben würde, wenn wir nicht überzeugt wären, dass Flugreisen weiter nachgefragt werden. Emirates hat derzeit 310 Flugzeug-Bestellungen offen. Auf der Dubai Air-Show haben wir zuletzt 110 Flugzeuge bestellt, im Auftragswert von 58 Milliarden Dollar. Wir diversifizieren die Flotte, zu A380 und Boeing 777 kommt ab Sommer erstmals der Airbus A350 dazu. Gerechnet nach verfügbaren Sitzkilometern sind wir schon die Nummer eins.
Für derart ehrgeizige Expansionspläne braucht die Airline genügend Mitarbeiter.
Wir suchen derzeit 5000 Bord-Mitarbeiter und fahren eine große Kampagne. Unser Recruiting-Team tourt durch die ganze Welt. Wir haben kein Problem, Mitarbeiter zu bekommen und bilden selbst in Dubai aus, wo alle unsere Mitarbeiter auch wohnen. Wir sind eine sehr diverse Fluglinie mit 170 Nationalitäten, unsere Crews beherrschen 70 Sprachen.
Wohnen in Dubai ist auch nicht jedermanns Sache.
Dubai ist sehr interessant als Lebensmittelpunkt, sei es nur für einige Jahre oder länger. Unsere Mitarbeiter haben sehr gute Konditionen und sehen die ganze Welt.
Bei der AUA hängt der nächste Streik in der Luft. Wurde bei Emirates jemals gestreikt?
Nein, ich wüsste auch keinen Grund für einen Streik. Emirates ist auch gehaltstechnisch sehr attraktiv. Wir feiern im Mai 20 Jahre in Österreich und 20 Prozent unserer ersten Mitarbeiter sind heute noch an Bord. Ausländische Airlines haben außerdem einen eigenen Kollektivvertrag.
Emirates Group
Nach Corona-Verlustjahren 2022/23 Rekordgewinn von rund 3 Milliarden US-Dollar. Knapp 109.000 Mitarbeiter, davon 21.500 Piloten und Flugbegleiter. Eigentümer Emirat Dubai. 260 Langstrecken-Flugzeuge, 150 Destinationen. Wien-Dubai 2023 mehr als 400.000 Passagiere. In den 20 Jahren Wien-Dubai wurden insgesamt mehr als 5 Millionen Passagiere transportiert.
Kapitän-Anfangsgehalt 8560 Euro plus Zulagen und Firmenvilla. Flugbegleiter rund 2700 Euro inklusive Zulagen, Gehälter in Dubai steuerfrei.
Karriere
Elisabeth Zauner wird im Juli 2022 Österreich-Chefin von Emirates, zuvor neun Jahre Commercial Manager für Emirates Austria. Begann nach der Fachhochschule Krems (Tourism Management and Leisure Industries) als Sales-Managerin bei Accor-Hotels.
Profitiert Emirates vom Arbeitskampf der AUA?
Nein, nicht direkt. Streiks sind für die ganze Branche schwierig, die Flugindustrie will als besonders verlässlich wahrgenommen werden. Unregelmäßigkeiten sind immer eine Herausforderung. Ich will und kann nicht die Vorgänge bei der AUA nicht kommentieren und hoffe auf eine rasche Einigung.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Flughafen Wien?
Sehr, die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Wir sind in regem Austausch. Unsere Erwartungen in das Service-Angebot für unsere Kunden sind sehr hoch, alles muss perfekt funktionierten. Gate, Sicherheitskontrollen - alle Teile müssen reibungslos ineinandergreifen.
Kommentare