Spannend ist hier die Sichtweise in Dubai, der größten Stadt der Emirate. Spannend deshalb, weil dieses Emirat kaum (noch) Öl und Gas hat. Die Einkünfte aus den fossilen Energien machen inzwischen weniger als 5 Prozent aus. Geld verdient wird hier mit Immobilien und Bauprojekten, mit Handel, mit einem riesigen Hafen, mit dem aufstrebenden Bankensektor und mit Tourismus.
Dubai muss also alles daransetzen, die Energiewende möglichst rasch zu schaffen. Ein Beispiel ist der Solarpark im Süden Dubais, mitten in der Wüste. Mit 77 Quadratkilometern ist er einer der größten weltweit, und weil Strom auch nach Sonnenuntergang benötigt wird, wurde inzwischen auch ein riesiges solarthermisches Kraftwerk als auch eine „Wasserstoff-Batterie“ zu Testzwecken errichtet. Zwischen Ankündigung des absolutistisch herrschenden Emirs und der Umsetzung vergehen inzwischen nur Monate, mangels Bürgerbeteiligung und Umweltprüfverfahren.
Spannend wird die Verkündung der Wasserstoff-Strategie des Landes, die schon länger versprochen ist. Denn es würde nicht überraschen, wenn Sheik Maktoum dann verkündet, sein Land zu einem Weltmarktführer bei der grünen Wasserstoffproduktion machen zu wollen. Und der Sheik wird überall und ganz speziell auf der arabischen Halbinsel gehört werden, als Vorbild, wie man sein Land ins nächste Jahrhundert führt.
Ironischerweise könnte das auch für uns im guten, alten Europa spannend werden: Denn uns ist längst klar, dass wir sicher die Stromversorgung, die Elektromobilität als auch die Wärmeerzeugung nur mit heimisch erzeugtem Grünstrom abdecken werden können. Aber sicher nicht die energiehungrige Industrie. Die wird Unmengen an Wasserstoff brauchen. Und wenn wir verhindern wollen, dass die Schwerindustrien aus Österreich (und Europa) abwandern, was sicher keine gute Idee wäre, sollten auch wir genau hinhören, was Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum sagen wird. Wir könnten seinen Wasserstoff sicher bald gut brauchen.
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