Eismanufaktur startet im Pinzgau durch: Heiß auf Misssi Alpeneis

Eismanufaktur startet im Pinzgau durch: Heiß auf Misssi Alpeneis
Von der Idee ins Regal: Nur natürliche Inhaltsstoffe, ist das Credo im Eisbetrieb. Die Gründerin kommt aus der IT-Branche.

Der Standort ist ungewöhnlich für einen Betrieb wie Misssi Alpeneis: Erst vor einem Jahr schlug Ingrid Kriegl mit ihrem Team im neuen Gewerbegebiet in Saalfelden-Pfaffing ihr Headquarter auf: Nüchternes Design von außen, ein Paradies für Schleckermäuler mit Patisserie, Eisproduktion und Backstube im Inneren.

„Das Gebiet hier ist ideal“, schwärmt die Chefin, die auch noch eine IT-Firma in Wien führt. Neben den direkten Kontakten zur regionalen Gastronomie und Hotellerie kommen auch Einheimische vorbei. Der Eisautomat vor der Tür wird nicht nur bei Gluthitze im Sommer, sondern sogar bei Schneesturm geleert wie nichts, schmunzelt das Team.

Wichtigster Bonuspunkt: Die Biomilch – Hauptbestandteil für das Alpeneis – kommt vom Bauern vor der Haustür. „Bei uns haben die Kühe noch Hörner“, wirbt Misssi mit Natur pur aus der Region. Und auch bei weitergereisten Bestandteilen ist Naturbelassenheit Trumpf: Die Marillen kauft die Chefin – sie pendelt zwischen Wien und Salzburg – in der Wachau ein. Ein Pinzgauer Start-up vermittelt die benötigten Vanilleschoten von einem Kleinbauern in Uganda.

Eismanufaktur-Gründerin Ingrid Kriegl: „Es geht, wie beim Brot, wieder zurück zur Natur.“ Sie setzt vor allem auf natürliche Kreisläufe und will für die Bauern ein verlängerter Hofladen sein.

Eismanufaktur startet im Pinzgau durch: Heiß auf Misssi Alpeneis

Gründerin Ingrid Kriegl mit Heidi vom Eis-Shop

Vom Start-up ins Regal

Der Start war zaghaft: Mit ersten Sorten aus der Eismaschine in der eigenen Küche. Mittlerweile gibt es in der Produktion zwei Schwerpunkte: Die Eisdesserts, die bereits in ganz Österreich bei Spar gelistet sind, und Wanneneis für die Gastronomie. Bei den Dessert-Bechern wird kalter Genuss mit geschmacklich fein abgestimmten Toppings, wie Butterstreusel, Cookie-Stücken oder Brownies kombiniert. Im Detail bleiben die Rezepturen freilich geheim.

Zu den neuesten Kreationen für die Misssi-Becher gehört „Linzertorte“. Sorten wie Mozarttorte, Germknödel und Punschkrapferl sind regional verankert und jedenfalls eine Sünde wert.

In der Backstube tüftelt Konditorin Eszter gerade und Eismacher Peter füllt einen Raum weiter das Eis dafür in große Wannen ab. Bevor es ins Kühlregal geht, werden die Kreationen noch auf 34 Minusgrade schockgefroren. Was die besondere Geschmacksnote ausmacht? Da lächelt Peter nur geheimnisvoll. Tipps und Tricks will auch er nicht groß hinaus posaunen. Nur so viel: Zutaten aus der Backstube müssen auch in eisiger Umgebung gut schmecken.

Bis zu 55 Eissorten sind heute im Sortiment. Ständig kommen neue dazu: Auch zuckerfreie Sorten für Allergiker sind mittlerweile ausgetüftelt und produktionsreif.

Attraktiver Arbeitgeber

Auch beim Beschäftigungskonzept geht Misssi Eis mit der Zeit: 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mittlerweile in der Eisherstellung beschäftigt, auch Mütter aus der Region in Teilzeit. Kriegl: „Wir wollen das fördern.“ Die Dienstzeiten machen sich die Teams selbst aus. Das Konzept ist nicht auf eine Stechuhr, sondern auf Vertrauen aufgebaut. Und das Produzieren von Eisdesserts sei sowieso Teamwork pur: „Jeder ist für einen speziellen Handgriff verantwortlich.“

Große Pläne werden schon wieder geschmiedet: Die Suche nach weiteren Partnern läuft. Ein ausgewanderter Pinzgauer könnte schon bald Kakao aus Ecuador liefern. Und ein zweites Grundstück am Standort gehört bereits zum Misssi-Imperium. Einer Erweiterung steht also nichts mehr im Wege.

Kommentare