Eine Domina will wieder arbeiten: "Mund-Nasen-Schutz ist kein Problem"

Shiva Prugger, Sexarbeiterin
Für Sexarbeiterinnen waren die letzten drei Monate ein beschämender Überlebenskampf. Manche hatten Suizidgedanken.

Sie schlägt die Beine übereinander und räuspert sich. “Ich bin wütend.” Ihre Stimme klingt weich. Gar nicht so, wie man sie von einer Domina erwartet hätte. Doch das ist vermutlich das harmloseste von den vielen Vorurteilen, mit denen Shiva Prugger immer wieder zu kämpfen hat. 

“Ich bin wütend, weil wir ignoriert wurden. Ich denke, ich spreche für die gesamte Branche, wenn ich sage, dass die Sexarbeiterinnen sich sehr ungerecht behandelt fühlen”, fährt Prugger fort und ihre Stimme beginnt zu beben.

 

Die 44-Jährige betreibt seit 2014 ein Lokal in Wien, in dem sie ein breites Spektrum von BDSM-Praktiken anbietet. Die studierte Psychologin hält dort für fast jede Fantasie und jeden Fetisch etwas bereit. In ihrem Reich befindet sich sogar eine kleine Ordination, in der sie spezielle Behandlungen durchführt. Wenn Männer gerne wie ein Baby gewickelt werden wollen, dann tut sie auch das. 

Ihre Tätigkeit fällt unter das Prostitutionsgesetz, Prugger bezeichnet sich selbst als Sexarbeiterin, auch wenn sie den eigentlichen Geschlechtsakt nicht anbietet. Ihr Geschäft hat floriert, dann kam Corona.

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