Ein besonderes Jubiläum: Gründerzeit zum Gastein-Millennium
Bad Gastein befindet sich in mehrfacher Hinsicht in historischen Zeiten. In diesem Jahr feiert das Tal das 1.000-jährige Jubiläum seiner erstmaligen urkundlichen Erwähnung. Aufgrund eines welthistorischen Ereignisses, der Corona-Pandemie, geht das Jubiläum ohne größere Feier über die Bühne. In Bad Gastein tut sich dennoch einiges, wenn auch nicht in Sachen Geburtstagsfeiern.
Die vergangenen 1.000 Jahre waren für das Tal ein ständiges Auf und Ab. Einiges deutet darauf hin, dass es für den bekannten Kurort derzeit wieder aufwärtsgeht. Die Gründerzeitstimmung, die sich um die zahlreichen historischen Häuser breitmacht, konnte auch die auf die Pandemie folgende Wirtschaftskrise nicht sehr stark trüben.
Mehrere Hotelprojekte werden mit unvermindertem Elan weiterverfolgt, und auch an der großen Verkehrslösung für das Ortszentrum wird unverändert gearbeitet. Erst in der vergangenen Woche gab es für das Großprojekt der deutschen Travel-Charme-Gruppe am Standort der historischen Hotels Straubinger, Badeschloss und Alte Post einen kleinen Durchbruch.
Neues Gesicht 2023
Die bau- und gewerberechtliche Verhandlung wurde erfolgreich, das heißt ohne Einsprüche, absolviert. Die Ausstellung der erforderlichen Genehmigungen dürfte damit nur noch ein Formalakt sein. Travel Charme will sich bis zur öffentlichen Präsentation der Pläne nicht dazu äußern. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Unternehmen – wie ursprünglich geplant – noch heuer mit dem aufwendigen Umbau beginnen will.
Erste Erwähnung
Im Jahr 1020 wurden Gastein und die Marienkirche im heutigen Bad Hofgastein erstmals in einer Urkunde erwähnt
Bedeutendes Bergbaugebiet
Im 15. und 16. Jahrhundert gab es im Gasteinertal bedeutende Gold- und Silberbergwerke
Wechselvoller Tourismus
Mit der Entdeckung des Thermalwassers kam ein neuer Aufschwung. Im vergangenen Jahrhundert wurde Gastein zu einer Jetset-Destination, bevor ein neuerlicher Niedergang begann, der mit den aktuellen Investitionen enden soll
Fertig werden sollen Straubinger und Badeschloss, die als zwei Konzepte innerhalb eines Betriebs laufen sollen, im Winter 2022/23. Die Alte Post soll Concept Stores (eine Mischung aus Warenhaus und Boutique, Anm.) und Konferenzräume beherbergen. Die Investitionen werden sich auf bis zu 60 Millionen Euro belaufen.
Auch ein anderer Investor in Gastein lässt sich von der Corona-Pandemie nicht beirren. Christian Ebner hat mit einer Gruppe Investoren das unmittelbar daneben gelegene Hotel Mirabell übernommen. Dort haben die Bauarbeiten schon gestartet. „Einen Teil haben wir bereits abgerissen, im Herbst wird der Rest erledigt. 15 Prozent des Gebäudes stehen unter Denkmalschutz und bleiben erhalten“, sagt Ebner zum KURIER.
In einem anderen Punkt ist dieses Projekt allerdings noch nicht so weit wie die Nachbarn im Straubinger und Co. „Die Verhandlungen mit möglichen Betreibern für das Hotel haben sich durch Corona verzögert. Aber wir sind weiter in guten Gesprächen, alle sind noch interessiert. Wenn wir das abgeschlossen haben, gehen wir in die Detailplanung“, sagt Ebner.
Fertig werden wollen die Investoren zeitnah zu den Nachbarn. Dann soll auch das aufwendige Verkehrskonzept der Gemeinde zumindest teilweise in Betrieb sein. Unter anderem sollen das historische und das heutige Zentrum rund um den Bahnhof durch einen unterirdischen Fußgängertunnel verbunden werden. Die Pandemie hat auch hier das Behördenverfahren verzögert. Das soll nun spätestens Anfang des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Auch die Gesamtfinanzierung bis 2026 soll soweit gesichert sein, hört man aus der Gemeinde.
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