Egal, ob Politik oder Küche: Umfragen ergeben selten ein klares Bild

Egal, ob Politik oder Küche: Umfragen ergeben selten ein klares Bild
Am Esstisch herrscht ähnlich viel Uneinigkeit wie in der Politik.

Umfragen haben jetzt, nach der Polit-Sommerpause, Konjunktur. (Früher hätte ihr Kolumnist geschrieben, dass sie „Hochkonjunktur“ haben – bis ein kluger Ökonom ihn aufklärte, dass die Formulierung etwas ganz anderes bedeute und laufend falsch verwendet werde. Aber das ist eine andere Geschichte.) Also zurück zu den Umfragen: Während sich in Wien die SPÖ in schlafwandlerischer Sicherheit regelmäßig selbst attestiert, dass sie mit Abstand voranliege, ergeben Umfragen andernorts ein unklares Bild. Nein, gemeint ist nicht der Dreikampf um den deutschen Kanzlerinnen-Job. Sondern die Oberösterreich-Wahl.

Je nachdem, wem man Glauben schenkt, stürzt die FPÖ gravierend ab oder auch nicht, was jedenfalls direkt Auswirkungen auf die Werte der ÖVP hat. Bei den Grünen bleiben die Zugewinne vielleicht aus, was Debatten über Türkis-Grün zur Folge hätte. Und die Bundes-SPÖ lebt ohnehin in latenter Angst.Da vertrauen wir lieber Umfragen, die wir selbst in Auftrag gegeben haben. Vergangene Woche wollte ihr Kolumnist wissen, welches Gericht Sie wählen würden, wenn Sie für den Rest Ihres Lebens nur noch dieses eine essen dürften. Die Antworten waren überwältigend. Stammleserin Helga R. entschied sich für Schnitzel mit Erdäpfelsalat – ihr privater Koalitionspartner widersprach, er will lieber Faschierten Braten mit Püree.

butter and bread

Ulrike und Wolfgang P. wählten einstimmig Hühnersuppe mit Fleisch und Nudeln. Wolfgang I. entschied sich für Erdäpfelgulasch und lieferte gleich das Rezept mit. (Vielen Dank, es wird probegekocht!) Leser Johannes W. will nur noch Erdbeer Combino essen, wovon aus gesundheitlichen Gründen abzuraten ist. Der Lebensmitteltechnologe Stefan A. empfiehlt Kebab – laut einer Studie jenes Fast Food, das man am längsten ununterbrochen konsumieren könnte. Ein toller Vorschlag kommt auch von Gerhard A. Obwohl seine Frau eine ausgezeichnete Köchin sei (wir glauben ihm!), wählte man gemeinsam ein ordentliches Butterbrot. Himmlisch!

Sie sehen: In der Küche herrscht ähnlich viel Uneinigkeit wie in der Politik. In Ersterer bereitet sie aber wesentlich mehr Freude.

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