Handel mit 121 Kilo Drogen: Prozess in Salzburg

Symbolbild
Sechs Männer sollen mit 121 Kilo Drogen gehandelt haben. Als Schnittstelle soll ein Friseursalon fungiert haben.

Am Landesgericht Salzburg hat am Montag ein dreitägiger Drogenprozess begonnen. Sechs Männer im Alter von 21 bis 28 Jahren sollen mit rund 120 Kilogramm Cannabis und einem Kilo Kokain von April 2020 bis September 2021 in Salzburg gehandelt haben.

Laut Anklage lernten sie sich in einem Friseurgeschäft in der Stadt Salzburg kennen und nahmen an dem Drogengeschäft in unterschiedlichen Rollen teil.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen Syrer, drei Salzburger, einen Türken und einen in Syrien geborenen staatenlosen Mann. Die Staatsanwältin geht von einer kriminellen Vereinigung aus. Die Drogen im Straßenverkaufswert von mehr als einer Million Euro seien unter den Angeklagten aufgeteilt worden. Während einige Männer für die Beschaffung des Suchtgiftes zuständig und Befehlsgeber gewesen seien, habe ein Bandmitglied seine Wohnung als Drogen-Bunker zur Verfügung gestellt.

Ermittlungen mit Peilsendern

In dem Friseursalon in der Stadt Salzburg wurde das Cannabis laut Anklage dann an Unterhändler auf Kommissionsbasis verteilt. Umfangreiche Erhebungen haben den Drogenring aufgedeckt. Dabei wurden Verdächtige observiert, ihre Telefongespräche abgehört und auch Peilsender an Autos angebracht.

Jener Salzburger, in dessen Wohnung das Suchtgift gebunkert wurde, soll im Ermittlungsverfahren im Rahmen eines Geständnisses zunächst von 120 Kilo gesprochen haben. Beim Prozess gestand er ein, dass bei ihm rund 60 Kilo lagerten. Der Schöffensenat verurteilte ihn heute zu zwei Jahren unbedingter Haft. Das Urteil ist rechtskräftig.

Bereits ebenfalls rechtskräftig verurteilt wurde ein weiterer Salzburger. Er erhielt eine unbedingte Freiheitsstrafe von 21 Monaten. Weil dessen Vater gewusst haben soll, dass sein Sohn Drogen zu Hause hatte, musste sich der Vater als siebenter Angeklagter wegen Beitragstäterschaft vor Gericht verantworten.

Einige Verteidiger hielten die in der Anklage aufgelisteten Drogenmengen als überzogen. Es habe sich um eine weit geringere Menge an Suchtgift gehandelt, betonten sie. Zwei mutmaßliche Haupttäter bestreiten zudem, die „Bosse“ gewesen zu sein.

Der Prozess wird am Dienstag und Mittwoch fortgesetzt.

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