Droge in Eistee: Verdächtige wurde Opfer eines Shitstorms

Höherer Wirkstoffgehalt verschiedener Drogen - im Bild Ecstasy-Tabletten - soll die Nachfrage erhöhen, warnen Experten. Jede Woche werden zwei neue synthetische Substanzen nachgewiesen.
19-Jährige hatte im April in Hallein einer Kurs-Kollegin Ecstasy in ein Getränk gemischt. 18-Jährige reagierte mit Cybermobbing.

In Hallein hat Ende April ein schlechter Scherz mit einer heimlich in eine Flasche Eistee gemischten Ecstasy-Tablette für Aufregung gesorgt. Zwei Mädchen wollten damals während eines AMS-Kurses testen, wie ihr 16-jähriges Opfer auf die Droge reagiert. Nun hat die Polizei eine 18-Jährige angezeigt, die den Vorfall nutzte, um eine der beiden Verdächtigen auf Facebook schwer zu verunglimpfen.

Die junge Frau veröffentlichte im Internet nicht nur den Namen der 19-Jährigen: Nachdem es wegen des Postings zu mehreren hundert Beschimpfungen und negativen Kommentaren auf deren Facebook-Seite kam, heizte sie den "Shitstorm" durch weitere Anschuldigungen noch an.

Dabei ergaben die Ermittlungen, dass die 18-Jährige wegen zahlreicher Delikte polizeibekannt ist, selbst Ecstasy-Tabletten konsumiert und am Salzburger Hauptbahnhof verkauft hat.

Anzeige wegen Cybermobbings

Das brachte der 18-Jährigen nun nicht nur eine Anzeige wegen Cybermobbings (offiziell "Fortgesetzte Belästigung im Wege einer Telekommunikation oder eines Computersystems") ein. Sie wird sich auch nach dem Suchtmittelgesetz verantworten müssen.

Beim ursprünglichen Vorfall im April hatten sich die 19-Jährige und eine Komplizin offenbar einen Spaß erlauben wollen. Ihr Opfer reagierte damals allerdings mit sofortigen Schweißausbrüchen und einem Schwindelanfall und brach zusammen. Das Mädchen musste mit einem Rettungshubschrauber auf die Intensivstation des Salzburger Landeskrankenhauses gebracht werden. Es konnte das Spital aber am Folgetage bereits wieder verlassen

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