Doppelmord in Kärnten: Hintergründe werden nicht mehr ermittelt

KÄRNTEN: FRAU IN DROBOLLACH AUS FAHRZEUG HERAUS AUF OFFENER STRASSE ERSCHOSSEN
Wegen des Todes des Täters ist das Verfahren einzustellen. Keine Bestätigung für Schlagring als Tatwaffe.

Die Ermittlungen nach der Tötung zweier Frauen in Kärnten und dem Suizid des Täters im italienischen Grenzort Tarvis am Samstag werden bezüglich der Hintergründe nicht mehr fortgeführt. Das sagte Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Wegen des Todes des Täters sei das Verfahren hier aus rechtlichen Gründen einzustellen.

Die Waffe, mit welcher der 63-Jährige seine Ehefrau erschlagen hat, war entgegen erster Berichte jedenfalls keine Axt, sagte Frimmel-Hesse. Eine Meldung des ORF Kärnten, wonach es sich um einen Schlagring gehandelt habe, der im Auto des Täters in Italien gefunden wurde, bestätigten weder die Staatsanwältin noch die Polizei.

Laut Frimmel-Hesse wurde ein Rechtshilfeansuchen an Italien gestellt.

Telefonat mit Tochter

Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamts, bestätigte nun, dass es vor dem Suizid ein Telefonat des Täters mit seiner Tochter gegeben hat. Sie hatte den Vater angerufen, er gestand ihr in dem Telefonat die Taten.

Es wurde "mit hoher Wahrscheinlichkeit" geführt, als der Mann bereits in Tarvis war, wo er sich dann selbst erschoss, als sich Polizisten näherten.

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

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