Donaustadt: Ein neuer virtueller Prater entsteht
In der Donaustadt kennt man das gelbe Haus in der Hirschstettner Straße 43 – in anderen Bezirken weniger. Das soll sich ändern, wenn es nach Riad Taha geht. Denn was früher ein Asia-Restaurant, später eine Eventhalle war, soll jetzt ein Virtual-Reality-Park werden.
Am Eingang stehen steinerne Peking-Hunde, am Fenster liest man „VR-Park“. „Wir sind in der Soft-Opening-Phase“, heißt es. Dreizehn weiße Geräte stehen bereit. Sie stammen aus der chinesischen Handelsmetropole Guangzhou und leuchten blau. Jedes Gerät bietet ein anderes Erlebnis, wie im Prater, aber nur virtuell.
VR-Park
22., Hirschstettner Straße 43
Soft-Opening-Phase: täglich von 18 bis 23 Uhr geöffnet
Kosten: 5 Euro pro Gerät
VR Schönbrunn
13., Schönbrunner Schloßstr. 47
Kosten: 24, 90 Euro
Future Bus Tour
1., Albertinaplatz
Kosten: 28 Euro
VR Amazing Sisi
1., Habsburgergasse 3
Kosten: 12 Euro
VR Escape Room
4., Waaggasse 2a
Kosten: ab 31 Euro
VR Walking Tours
1., Johannesgasse
Kosten: ab 31 Euro
Augmented Reality Walking Tour Archäo Now
1., Speigelgasse 23
Kosten: 40 Euro
„Neue Technologie, neue Bewegungen, neue Hardware und Software“, kündigt Taha an. Der Software-Ingenieur hat im Sudan und in Luxemburg studiert. Der Park, den es bereits in Luxemburg gab, soll nun in Wien erobern.
Fliegen wie Superman
Eine Spielmaschine namens VR 360 kann den Sessel 360 Grad – also einmal um die eigene Achse – drehen. Loopings oder der Besuch des Weltalls im Raumschiff werden so realer. In Superman-Pose legt man sich in VR Flight hinein: Das Gefühl zu fliegen kann man hier während einer virtuellen Motorradfahrt oder einem Flug durch die Stadt, ausprobieren. Die VR-Slide-Geräte haben die Form eines Schlittens oder Teppichs. Man setzt sich in den Schneidersitz mit aufgesetzter Brille und genießt eine Achterbahn-Fahrt auf einer Insel. Hierbei sei gesagt: Empfindlich darf man nicht sein. Wer über Stock und Stein, rauf und runter in die virtuelle Welt düst, dem kann sich auch der Magen umdrehen. Pausen sind also empfohlen. Die Spielvariationen sind fast unendlich.
Brutaler ist übrigens das Team-Player-Gerät. Hier steht man zu viert in einem Käfig mit echt aussehenden Waffen und kämpft gemeinsam gegen Zombies oder Dinosaurier.
Angenehmer sind die virtuellen Reisen. Man setzt sich in einen Sessel und fährt etwa durch eine Traum-Opernwelt: durch Wasser, über Feuerlandschaften und hört Opernmusik. Skurril sind jedoch die Gestalten. Eine kniende Person, die mit einer unsichtbaren Person am Klavier spricht, zerspringt etwa in tausend Stücke. Verstehen muss man diese Welten wohl nicht.
Es gehe um Unterhaltung und ein Schnuppern in fremde Welten. So könne man auch Unterwasserwelten und das All erkunden, heißt es. Spaß haben die Besucher bei der VR Magic Box (siehe Bild rechts). Hier kann man aus vielen Spielen wählen: Skifahren, Bowlen, Tennis oder wie bei dem Spiel Früchte Ninja Gegenstände mit einem Säbel zerschlagen. Geplant ist übrigens auch ein 7-D-Kino zur Eröffnung im November: Der Sitz bewegt sich, es vibriert, regnet und windet. Rauchwolken, Schneeflocken und Seifenblasen soll man spüren.
Virtuelles in der Stadt
Virtuelle Angebote gibt es in der Stadt schon länger: In Schönbrunn kann man dank virtueller Brillen mit Sisi und Franz am Tisch sitzen. In der Innenstadt kann man dank VR-Brille eine virtuelle Bootsfahrt im Kanal mit Sisi erleben oder mit dem Future-Bus die Vergangenheit und die Gegenwart der Stadt neu erleben.
Nicht alles Virtuelle oder andere digitale Spielwelten konnten sich in der Stadt halten. Man erinnere sich etwa an das 3-D-Imax-Kino im 15. Bezirk oder an den Spielepark Gameworks auf der Mariahilfer Straße. Beides gibt es heute nicht mehr. Auch ein VR-Kaffee in der Lindengasse im 7. Bezirk musste nach kurzer Zeit wieder zusperren. Zumindest in der Donaustadt ist man sich sicher, dass die Zeit nun dafür reif sei.
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