Die Veilchen duften nicht mehr

Blumen werden immer in ihrem Leben sein: Brigitta Pollak (li.), Raphaela De Martin
Taufe, Hochzeit, Begräbnis – Brigitta Pollak hat als Blumenhändlerin ganze Leben begleitet. Nach 47 Jahren hat sie ihr Geschäft in der Wiener Burggasse zugesperrt

Sie wird auch künftig früh aufstehen. Nach mehr als fünf Jahrzehnten, in denen man täglich um drei Uhr Früh auf den Beinen war, ändert man seine Gewohnheiten nicht mehr.

Brigitta Pollak hat am Montag ihre Blumenhandlung in der Burggasse für immer zugesperrt. Zeitig raus, um auf den Blumenmarkt zu fahren, muss sie jetzt nicht mehr, aber der frühe Morgen gehört eben zu ihrem Leben. Die Stimme der eigentlich so resoluten Frau bricht, wenn sie erzählt, wie es war und wie es werden wird. Müsste man eine Blumenhändlerin für ein Bilderbuch zeichnen, würde sie aussehen wie Brigitta Pollak. Braune Strickweste, graue Schürze. Die Backen zart gerötet, das weiße Haar zum Knoten gebunden. Klein und zierlich, aber zäh. Blumenhändlerin ist ein schwerer Beruf und Brigitta Pollak wusste schon als kleines Mädchen, dass er der ihre werden würde. Der Grund war wohl die Blumenpoldi, die einst ganz in der Nähe ein Geschäft hatte, das Brigitta Pollak schon als Kind begeisterte.

Die Veilchen duften  nicht mehr

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