Sternsinger: Die maskierten drei Könige

Sternsinger: Die maskierten drei Könige
Zehntausende Kinder und Jugendliche sind bis kommende Woche wieder für den guten Zweck unterwegs. Die Corona-Schutzmaßnahmen erfordern aber Kreativität

Viele Caspars, Melchiors und Balthasars marschieren bis zum Dreikönigstag von Haus zu Haus. Doch an den segenbringenden und spendensammelnden Sternsingern geht Corona nicht vorbei: Auch die Heiligen Drei Könige müssen, so sie eine gewisse Altersgrenze überschreiten, die 3-G-Regel einhalten und Masken tragen, oftmals sogar beim Singen.

Schon im Vorjahr brauchte es Kreativität, um die Dreikönigsaktion durchzuführen, sie fiel damals mitten in den dritten österreichweiten harten Lockdown. In den Pfarren zog nur ein Viertel der sonst üblichen Menge an Gruppen aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus, um die Segensgrüße zu überbringen, zieht man in der Katholischen Jungschar Bilanz. Wie bei anderen Veranstaltungen verlagerte sich viel auf Online-Angebote.

Spenden-Minus

Entsprechend weniger Geld wurde 2020/’21 eingenommen, exakt 13,4 Millionen Euro waren es. Das ist gegenüber Vor-Pandemie-Jahren ein Minus von rund fünf Millionen Euro. Dennoch zeigte sich Teresa Millesi, Vorsitzende der Katholischen Jungschar, sehr zufrieden. „Das ist unter diesen Umständen ein fantastisches Ergebnis.“

Jetzt machen sich aber wieder weit mehr Sternsinger auf den Weg. „Viele Pfarren, die im Vorjahr nicht gegangen sind, tun das heuer wieder“, berichtet Katharina Albalki von der Dreikönigsaktion in der Steiermark. Üblicherweise sind österreichweit bis zu 85.000 Freiwillige in den Tagen bis zum 6. Jänner im Einsatz, um Spenden zu sammeln. Nach der Zurückhaltung im ersten Jahr der Pandemie trauen sich nun wieder mehr Teilnehmer, mitzumachen. „Die meisten Pfarren sagen uns, dass sie genügend Kinder und Begleitpersonen haben.“

Doch auch die Sternsinger müssen Corona-Auflagen einhalten. Grundsätzlich gilt für alle ab zwölf Jahren die

3-G-Regelung; für Jugendliche bis 15 Jahre reicht der „Holiday-Ninja-Pass“, das Ferienäquivalent des „Ninja-Passes“ der Schulzeit mit seinen drei verpflichtenden Testungen pro Woche.

Die besuchten Haushalte, brauchen keinen 2- oder 3-G-Nachweis, aber: Zumindest die Sternsinger und ihre Begleiter müssen in den Wohnungen Masken tragen (den Gastgebern wird das empfohlen). Die Maske muss auch beim Singen bleiben. Das Hygienekonzept der Dreikönigsaktion rät aber, wo immer möglich, im Freien zu singen, etwa vor Einfamilienhäusern. In Mehrparteienhäusern sollte auf die Stiegenhäuser ausgewichen werden. Zusätzlich haben sich viele Pfarren Alternativen zum Hausbesuch ausgedacht. In Hall in Tirol sind die Sternsinger an öffentlichen Plätzen: Sie singen vor Supermärkten, Spitälern oder Heimen.

In Ebensee in Oberösterreich gestaltet die Pfarre am 5. Jänner ein „lebendiges Schaufenster“. Sobald ein Passant eine Spende in die Kassa wirft, regt sich etwas: Es wird gesungen oder ein Segensspruch ist zu hören. Gmünd in Kärnten setzt dagegen auf Sternsingerpost: Firmlinge gestalteten sogenannte Weihrauchschachteln, die nun verteilt werden, allerdings hier ausschließlich von Erwachsenen. Die Pfarre machte das bereits im Vorjahr so, berichtet Claudia Muzikar aus Gmünd, um der Einsamkeit im Lockdown ein bisschen entgegenzuwirken: „Es haben sich schöne Begegnungen und Gespräche ergeben.“

Sammlung

Jedes Jahr sind rund 85.000 Sternsinger aus 3.000 Pfarren im Rahmen der Dreikönigsaktion dabei. Im Vorjahr sammelten die freiwilligen Helfer  mehr als 13 Millionen Euro. 1954 waren die Sternsinger erstmals in Österreich unterwegs. Heuer unterstützen die Sternsinger indigene Völker in Brasilien, die gegen die Zerstörung des Regenwaldes auftreten. Spendenmöglichkeiten gibt es online unter www.sternsingen.at oder auf  folgendes Konto: AT23 6000 0000 9300 0330

 

 

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