Die Heiß-Heiligen: Kein Frost, aber Sonne und 30 Grad

Die Heiß-Heiligen: Kein Frost, aber Sonne und 30 Grad
Wetterprognose: Die kommenden Tage bringen einen Vorgeschmack auf den Sommer. Allerdings ist es auch viel zu trocken.

Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie, die kalte Sophie – allerhand Bauernregeln warnen vor Kälteeinbrüchen im Mai; die „Bazi“, von denen hier die Rede ist, sind die sogenannten Eisheiligen. Doch von Frost ist dieser Tage keine Rede, vielmehr stehen uns die ersten Hitzetage des Jahres mit 30 Grad und mehr bevor.

Schon für Mittwoch prognostiziert der Wetterdienst Ubimet viel Sonne und nur vereinzelte Wolkenfelder. In Imst und Innsbruck könnten bereits am Mittwoch 30 Grad erreicht werden. Besonders heiß und sonnig präsentiert sich aber der Donnerstag: Vom Seewinkel bis nach Innsbruck könnten es 30 Grad oder mehr werden – gleichzeitig steigt aber auch die Gewittergefahr.

Ab Freitag sowie am Wochenende wird das Wetter wieder unbeständiger: Die Temperaturen erreichen 18 bis 25 Grad, Regen und lokale Gewitter sind möglich. Und der Regen wird auch dringend benötigt: In Nordtirol und im Salzburger Bergland etwa gab es von Anfang März bis jetzt um 60 bis 70 Prozent weniger Niederschlag als gewöhnlich. Auch in anderen Regionen wie im Burgenland oder im Weinviertel ist die Trockenheit spürbar.

Mythos und Statistik

Doch was hat es mit den Eisheiligen und den gefürchteten Frosteinbrüchen im Mai auf sich? Tatsächlich seien temperaturmäßige Ausreißer rund um die Tage der Eisheiligen nicht nachweisbar, erklärt Ubimet-Meteorologe Nikolas Zimmermann. Aber: „Die Eisheiligen wurden bei der Gregorianischen Kalenderreform Ende des 16. Jahrhunderts vorverlegt“, so Zimmerman. Früher lagen sie um den 20. Mai herum. „Und da merkt man, wenn man es so interpretieren möchte, in den Aufzeichnungen von 1960 bis 2010 eine leichte Delle.“ Allerdings handle es sich nur um einen leichten Rückgang der Tagesmitteltemperatur um ein bis zwei Grad.

Generell seien – auch wegen des Klimawandels – Frosteinbrüche im Mai im Flachland selten geworden. „Und auch heuer werden die Eisheiligen sehr zahm ausfallen“, versichert Zimmermann. Man wird sehen, ob die Schafskälte im Juni ihrem Namen gerecht wird.

Die Eisheiligen: In Österreich und Süddeutschland gelten Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia als Eisheilige. Ihre Gedenktage fallen auf den 12. bis 15. Mai.

Der Unbekannte: Vor allem in Norddeutschland gilt auch Mamertus mit seinem Gedenktag am 11. Mai noch als Eisheiliger.

 

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