Die Geschichte vom Lebkuchen und dem Wallfahrten

In Mariazell gab es einst 12 Lebzeltereien.
Ursprünglich stammt Lebkuchen aus dem arabischen Raum. Auf Wallfahrten diente er als Proviant.

Eigentlich ist Lebkuchen ein Brot, und so typisch er für Österreich – vor allem zu Weihnachten – auch ist, hat er seinen Ursprung ganz woanders, nämlich im arabischen Raum. Schon um 1500 vor Christus soll in Ägypten Honigbrot gebacken worden sein. Und auch die Gewürze zeugen von nicht österreichischer Herkunft: So werden unter anderem Zimt und Kardamom verwendet.

Über die Seidenstraße kam der Lebkuchen schließlich nach Europa und damit auch in die unterschiedlichen Länder, weiß Georg Rippel-Pirker, Geschäftsführer der Lebzelterei in Mariazell. Jedes Land entwickelte den Lebkuchen schließlich weiter.

Oft siedelten sich die sogenannten Lebzeltereien in Wallfahrtsorten an, und das hatte auch einen Grund: Früher brauchten die Menschen – waren sie doch noch nicht so mobil – oft tagelang, um den Wallfahrtsort ihrer Wahl zu erreichen. Das Essen, das sie bei sich trugen, war bis dahin entweder aufgebraucht oder verdorben.

„Viele kamen bereits mit Magenschmerzen im Ort an“, sagt Rippel-Pirker. Deshalb sei es auch gang und gäbe gewesen, dass sich in Wallfahrtsorten Destillerien ansiedelten, um den Menschen „Medizin“ anbieten zu können.

Proviant und Beweis

Natürlich brauchte man aber auch Proviant für den Heimweg, und dazu eignete sich Lebkuchen nur all zu gut, ist er durch den hohen Anteil an Honig doch lange haltbar. Meist kauften ihn die Pilger im Dreier-Pack. „Schön verziert war aber nur der oberste“, erzählt Rippel-Pirker. Denn die unteren zwei dienten „nur“ als Proviant, der oberste Lebkuchen hingegen war das Mitbringsel – und auch der Beweis, dass man wirklich dort war.

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