Der schwierige Weg zurück: Österreicher werden aus Italien heimgeholt

Der schwierige Weg zurück: Österreicher werden aus Italien heimgeholt
Für Lydia Ninz wächst sich in Italien die Reise zum Flughafen wegen der rigiden Sicherheitsmaßnahmen zu einer Odyssee aus.

Am Freitagnachmittag werden die letzten Österreicher, die noch in Italien festsitzen, nach Wien zurückkehren. Das Außenministerium hat einen Sonderflug mit einer AUA-Maschine organisiert, die rund 150 Urlauber „einsammeln“ wird. Die Maschine wird zunächst den Flughafen Rom-Fiumicino anfliegen und danach weitere Passagiere am Flughafen Venedig aufnehmen.

Dass es für die Österreicher nicht immer ganz einfach wird, zeigt sich an Lydia Ninz. Sie war bei ihrer Familie in Südtirol. Und die Rückreise wächst sich zu einer Odyssee aus.

Denn ihre Verwandten dürfen sie nicht mit dem Auto nach Venedig bringen. Aufgrund der derzeitigen Regelung dürfen die Bewohner ihre Heimatgemeinde nur aus sehr triftigen Gründen (wie zum Beispiel für die Arbeit) verlassen.  "Jeder Italiener und jede Italienerin müssen eine Autoerklärung mit sich führen, sobald sie ihr Zuhause verlassen." Und das wird sehr streng gehandhabt: "Sonst drohen 252 Euro Geldstrafe und drei Monate Haft."

Der schwierige Weg zurück: Österreicher werden aus Italien heimgeholt

Die Reise begann mit dem Zug von Bozen nach Verona. Der Zug war beinahe menschenleer, wie ein Bild zeigt:

Der schwierige Weg zurück: Österreicher werden aus Italien heimgeholt

Am Bahnhof in Verona stehen Polizei und Militär. "Jede Person, die den Bahnhof verlässt, muss ausnahmlos seine "Autodichiarazione" herzeigen."

Der schwierige Weg zurück: Österreicher werden aus Italien heimgeholt

Ob sich das alles ausgehen wird, ist noch fraglich: "Um 15 Uhr sollten wir von Venedig nach Wien fliegen. Um 13 Uhr müssen wir am Flughafen Marco Polo sein, um einen medizinischen Check zu machen. Zwischen 10.30 und 12.30 gibt es ein Shuttle für uns Österreicher von Mestre bis zum Flughafen", sagt Ninz. "Die Herausforderung ist also, rechtzeitig in Mestre zu sein. Die Regionalzüge verkehren zwar, aber die Züge werden immer wieder gecancelt."

Das Konsulat habe mitgeteilt, dass der Nachhauseflug selber zu bezahlen sei. "Das sehe ich ein. Ich bin froh, dass es gelungen ist, den Flug zu organisieren."

Wie sich zeigte, schaffte es Ninz zum Flughafen. Kurz vor 16 Uhr landete die Sonder-Maschine der AUA am Flughafen Wien-Schwechat. Die Passagiere mussten Atemschutzmasken tragen. Die Crew-Mitglieder, die Mitarbeiter der Botschaft in Rom sowie des Außenministeriums und ein mitfliegender Arzt trugen zudem Schutzanzüge.

Vor Flugantritt in Rom bzw. in Venedig mussten sich die Touristen Gesundheitschecks unterziehen. Auch nach der Landung wurden sie noch einmal untersucht. Sie müssen nun 14 Tage in Heim-Quarantäne.

Empfangen wurden Ninz und ihre Mitreisenden am Flughafen in Schwechat übrigens von einer Armada an Rettungsfahrzeugen, die Heimreise traten sie in einem Sightseeingbus an – begleitet von Polizeifahrzeugen mit Blaulicht.

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