Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe
LIVE
Die Lawinensituation spitzt sich weiter zu.

Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Tagen hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag die höchste Schneewarnstufe (rot) ausgegeben. Bis Donnerstag waren an der Nordseite der Alpen verbreitet 20 bis 60 Zentimeter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen auch mehr als ein Meter, so ZAMG-Meteorologe Alexander Ohms.

"Das gilt vor allem für Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg, die nördliche Obersteiermark, die Oberösterreichischen Voralpen und das Mostviertel. Außerdem weht zeitweise kräftiger, auf den Bergen teils auch stürmischer, Wind aus West bis Nordwest", sagte der Fachmann. Die laufend aktualisierte Übersicht über die Wetterwarnung der ZAMG finden sie hier.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Übersicht über die Wetterwarnung der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG). Weitere Infos finden Sie auf der Website der ZAMG.

Liveticker: Schneechaos in Österreich

  • |Stefan Berndl

    Über 100 Straßen gesperrt

    Aufgrund der Lawinengefahr sowie der starken Schneefälle sind aktuell über 100 Straßen in Österreich gesperrt. Es sei bereits vorgekommen, dass Autofahrer diese Sperren eigenmächtig umfahren oder sogar entfernt haben. "Das ist nicht nur unvernünftig und gefährlich, sondern auch strafbar. Diese Sperren müssen jedenfalls ernst genommen werden", warnte ÖAMTC-Juristin Tanja Tretzmüller am Dienstag.

  • |Stefan Berndl

    Absperrung missachtet

    Bei einer kontrollierten Lawinensprengung am Schneeberg hatten Tourengeher Glück. Sie hatten eine Absperrung missachtet und diese überquert.

  • |Stefan Berndl

    Schnee, wohin das Auge reicht

    Hier etwa in der Ramsau am Dachstein: Ein Schneepflug bei der Räumung.

  • |Stefan Berndl

    Überfüllter Zug fuhr an Haltestellen vorbei

    In Ebensee, in Oberösterreich, begrub am Montag eine Lawine die alte Bundesstraße unter sich. Die Schneemassen machten die Straße unbefahrbar. So blieb entlang der Traun nur noch die Bahn. Diese hatte allerdings ebenfalls mit Problemen zu kämpfen, wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichten. Von Steeg bis Bad Aussee war die Strecke wegen Lawinengefahr gesperrt, die Züge waren jedoch hoffnungslos überfüllt, da kein zusätzliches Wagenmaterial zur Verfügung stand. Weshalb der Morgenzug nach Bad Ischl in den Stationen Langwies und Mitterweißenbach einfach durchfuhr, ohne stehenzubleiben. Es hätte ohnehin niemand mehr in den Zug gepasst, heißt es aufseiten der ÖBB.

  • |Stefan Berndl

    Wie erlebt Österreich den Schnee?

    Manche freuen sich über den Schnee, doch für Menschen in Österreich, vor allem in Tirol und Salzburg, bedeutet er echte Gefahr.

  • |Stefan Berndl

    Vorsicht und Vorsorge

    Angesichts der angespannten Lawinensituation und der vorausgesagten weiteren Schneefälle riet der Zivilschutzverband am Dienstag zur Vorsicht und Vorsorge. Wer Warnungen ignoriert und sich trotzdem in ungesicherte Bereiche begibt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Einsatzkräfte, welche zu Hilfe eilen müssen.

    Einige Orte sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten und werden nach Möglichkeit von Helfern versorgt. Der österreichische Zivilschutzverband rät jedoch zur Eigenvorsorge und sich selbst einen Vorrat für Notfälle anzuschaffen.

  • |Stefan Berndl

    Bundesheer unterstützt Suche nach Tourengehern

    Bei der Suche nach zwei seit Samstag bei Hohenberg (Bezirk Lilienfeld) vermissten Tourengehern wird es zu einem Assistenzeinsatz des Bundesheeres kommen. Zuvor müsse wegen der bestehenden großen Lawinengefahr jedoch gründlich beurteilt werden, "ob wir in den Einsatzraum vordringen können", sagte Michael Hochgerner von der Alpinpolizei am Dienstag auf Anfrage.

    Die Suche werde frühestens am Mittwoch fortgesetzt. Am Dienstag habe eine umfassende Einsatzbesprechung stattgefunden, zudem sei ein Erkundungstrupp ausgeschickt worden, sagte Hochgerner. Einmal mehr betonte er: "Wir wollen auf keinen Fall die Einsatzmannschaften gefährden."

  • |Stefan Berndl

    Keine Wetterberuhigung

    Bis zum Wochenende werden bis zu einem Meter Neuschnee erwartet.

  • |Stefan Berndl

    Salzburg: Sperre der "Zistelrunde"

    Nach weiteren schweren Schneefällen am Gaisberg (derzeit aktuell etwa ab oberhalb des ehemaligen Hotels Kobenzl) hat nun das Amt für Öffentliche Ordnung und die städtische Lawinen-Warnkommission auch die Sperre der "Zistelrunde" verfügt. Der Gaisberg-Rundwanderweg ist ja schon seit Tagen gesperrt, gesperrt ist auch die Gaisberg-Landesstrasse ab Guggenthal.

  • |Stefan Berndl

    Vorarlberg: Warnstufe 5 ist möglich

    Sollten die für Vorarlberg prognostizierten heftigen Schneefälle ab dem Dienstagnachmittag eintreffen, könnte auch in Österreichs westlichstem Bundesland die höchste Lawinenwarnstufe ausgegeben werden. Das sagten LH Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) am Dienstag im Anschluss an die Regierungssitzung, die sich auch mit der aktuellen Wetterlage beschäftigte.

  • |Stefan Berndl

    Situation auf den Straßen

    Nicht nur auf der Tauernautobahn A10 sorgt der Schnee für Probleme im Straßenverkehr.

  • |Stefan Berndl

    Soldaten im Assistenzeinsatz

    Mehr als 100 Soldaten sind aktuell im Assistenzeinsatz um Dächer von Schnee zu befreien und Straßen frei zu räumen. 1.200 stehen in Bereitschaft. Die Zahl der Soldaten im Einsatz könnte aber rasch steigen, sagt Bundesheer-Sprecher Michael Bauer. So hat auch die Gemeinde Göstling/Ybbs, NÖ, Alpinspezialisten angefordert. Auch nach Hohenberg könnten Experten des Bundesheeres entsandt werden, um bei der Suche nach den vermissten Tourengehern zu helfen. Geplant ist es auch 50 Pioniere nach Hintersee zu verlegen. Dort sollen sie eine Woche lang eine Straße frei räumen, die von Bäumen blockiert wurde.

    Derzeit sind laut Bauer etwa 40 Soldaten in Dienten am Hochkönig, Salzburg, tätig, in Eisenerz ist eine Schneefräse des Heeres im Einsatz. In St. Kolomann, Sbg., schaufeln mehr als 40 Soldaten ebenfalls Dächer frei

  • |Stefan Berndl

    Schnee hat das Land im Griff

    Ein paar Eindrücke aus den Regionen:

  • |Stefan Berndl

    Tiefschneefahren bei Lawinenwarnstufe 4

    Nicht alle lassen sich scheinbar von den Lawinenwarnungen abhalten. So etwa diese Freerider in Tirol.

  • |Stefan Berndl

    Tirol: Voraussichtlich keine Warnstufe 5

    In Tirol dürfte in dieser Woche trotz anhaltender Schneefälle die höchste Lawinenwarnstufe, also Stufe 5, nicht ausgerufen werden müssen. Die Gefahrenstufe werde bis Ende der Woche voraussichtlich auf Stufe 4 bleiben, teilte der Lawinenwarndienst am Dienstag mit. Positiv sei, dass der Schneedeckenaufbau in Summe relativ stabil ist, hieß es. "Daher ist es auch derzeit recht unwahrscheinlich, dass außergewöhnlich große Schneemassen in Bewegung geraten", meinte Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol nach einer Stabssitzung von Experten der Landeswarnzentrale, des Lawinenwarndienstes sowie der Leitstelle Tirol im Landhaus. Die derzeitigen Wettermodelle würden zudem davon ausgehen, dass sich am Freitag und Samstag eine vorübergehende Wetterberuhigung einstellt.
  • |Stefan Berndl

    Schnee sorgt für Stromausfälle

    Die großen Schneemassen sorgen in Niederösterreich für Stromausfälle, rund 300 Haushalte waren Dienstagvormittag betroffen. 200 davon im Raum Annaberg und Gscheid, Bezirk Lilienfeld. Feuerwehr und Mitarbeiter der EVN  sind im Dauereinsatz, um Notstromaggregate aufzustellen. Laut EVN-Sprecher Stefan Zach wird es Tage dauern, bis die reguläre Stromversorgung wieder hergestellt ist. "Das Problem ist der Schneedruck, der Bäume umknickt und Äste." Die Mitarbeiter seien bei tiefwinterlichen Bedingungen im Wald unterwegs. Der starke Wind verschärfte die Lage. Teilweise musste Material mit Ski-Doos transportiert werden.

  • |Stefan Berndl

    Eindrücke aus Obertauern

    Das deutsche Portal extremwetter.tv liefert Eindrücke aus Obertauern. Darunter: Ein völlig zugeschneites Wartehäuschen. 

  • |Stefan Berndl

    Sturmwarnung in Niederösterreich

    2, 80 Meter Schnee liegt mittlerweile am Hochkar, seit Tagen herrscht Lawinenwarnstufe 4. Doch diese könnte nun noch angehoben werden. Die ZAMG gab für Niederösterreich eine Sturmwarnung bis Mittwochmittag heraus, was die Lage verschärft. Laut Stefan Kreuzer von der Landeswarnzentrale NÖ könnte die Warnstufe daher im Raum Ybbstaler Alpen und Schneeberg/Rax auf 5 angehoben werden.

  • |Valerie Krb

    Bundesheer-Piloten warten auf Einsatz

    Pilot Uwe Thauses und seine Kollegen stehen bereit, um beim nächsten Wetterfenster weitere Lawinen zu sprengen.

  • |Stefan Hofer

    Eingeschlossene: "Alle helfen sich gegenseitig aus"

    In der Steiermark sind nach wie vor rund 1500 Personen von Schneemassen eingeschlossen. Die Gemeinden Pölstal und Hohentauern wurden am Montag sogar zum Katastrophengebiet erklärt. Doch die Betroffenen bleiben gelassen.

    „Die Gäste sind noch gelassen. Und wir Einheimischen sind das gewohnt. In Hohentauern ist die Stimmung gut. Es gibt großen Zusammenhalt“, sagt Kathrin Beinhaupt. Die Rezeptionistin hält in der Chalet-Anlage „Almdorf Hohentauern“ die Stellung. 64 Urlauber sind derzeit in den Ferienhäusern untergebracht und zum Teil am Samstag noch vor der Sperre um 18 Uhr ins Tal gekommen.

    "Brot ist ausgegangen"

    „Gestern ist uns das Brot im Ort ausgegangen. Aber die Bäuerinnen haben über Nacht gebacken“, erzählt die 32-Jährige. Am Nachmittag würde wieder eine Bürgerversammlung abgehalten, bei der es die neuesten Informationen für die Dorfbewohner geben soll. „Seit Samstag stürmt und schneit es. Wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man nur noch Schneeberge. Einheimische und Touristen – alle helfen sich gegenseitig aus“, erzählt die Rezeptionistin.

  • |Valerie Krb

    Warnung der Bergrettung

    Noch immer würden Tourengeher die gesicherten Pisten verlassen, sagt der steirische Bergretter Christian Pieberl und mahnt zur Vorsicht.

  • |Stefan Hofer

    Bundesheer-Soldaten im Schaufeleinsatz

    Wie bereits weiter unten berichtet, sind seit den Morgenstunden  Bundesheer-Soldaten im Land Salzburg im Einsatz, um Dächer von der immensen Schneelast zu befreien. Heeres-Sprecher Michael Bauer liefert nun die Bilder dazu:

  • |Stefan Hofer

    In Tirol werden bis zu 70 cm Neuschnee erwartet

    Bis zu 70 cm Neuschnee werden in den nächsten Tagen in Tirol prognostiziert. Der Felbertauerntunnel ist wieder geöffnet. Soldaten bereiten sich in Tirol auf einen Lawineneinsatz vor, das Militärkommando Tirol hält 100 Soldaten für mögliche Assistenzanforderungen in den Kasernen Tirols bereit.

    Das „Kandahar Skirennen“ am Arlberg wird mit Soldaten des Militärkommandos Tirol unterstützt und diese halten sich im Oberland für mögliche Einsätze bereit.

    Truppenübungsplatz Lizum abgeschnitten

    Der Truppenübungsplatz Lizum ist derzeit abgeschnitten. In der Früh konnte das diensthabende Wachpersonal nach drei Tagen mit einem Hubschrauber vom Truppenübungsplatz Lizum ausgeflogen und ausgetauscht werden. Die Zufahrtsstraße auf den Truppenübungsplatz ist auf Grund der Lawinengefahr weiterhin gesperrt.

  • |Stefan Hofer

    Video: Wirt berichtet aus dem eingeschneiten Sölktal

    Christian Tritscher vom "Gasthof zum Gamsjäger" hat uns folgenden Video-Lagebericht aus dem Sölktal geschickt:

  • |Stefan Hofer

    Fotos aus St. Nikolai im Sölktal

    "Die derzeitige Straßensperre sieht die Bevölkerung relativ entspannt", sagt Wirt Christian Tritscher zum KURIER. Die Gäste, die schon einen Urlaub in St. Nikolai im Sölktal gebucht haben, können aber leider nicht anreisen. "Die verbleibenden Gäste sitzen gemütlich zusammen und spielen Karten und gehen spazieren", schildert Tritscher.

  • |Stefan Hofer

    NÖ: Suche nach vermissten Tourengehern fortgesetzt

    Zehn Soldaten, Bergretter und Alpinpolizisten sind derzeit in Hohenberg im Bezirk Lilienfeld unterwegs, um die Lage zu erkunden. Seit Samstag wird intensiv nach zwei vermissten Tourengehern (58 und 54 Jahre alt) gesucht. „Nach der Lagebeurteilung können wir einschätzen, ob morgen eine Fortsetzung der Suchaktion möglich ist“, sagt Michael Hochgerner, Leiter der Alpinpolizei.

  • |Stefan Hofer

    Eindringliche Warnung der Bergrettung

    Der Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich/Wien, Matthias Cernusca, der auch Vizepräsident der Bergrettung Österreich ist, hat im Zusammenhang mit der angespannten Lawinensituation eindringlich gewarnt. Unternehmungen im alpinen Gelände sollten generell vermieden werden, teilte er mit.

    "In Niederösterreichs Bergen herrscht derzeit Lawinenwarnstufe 4", erinnerte Cernusca. Gleichzeitig verwies er darauf, dass in den kommenden Tagen sogar "mit der Anhebung auf die höchste Gefahrenstufe 5 zu rechnen" sei. Wenn überhaupt, sollten somit Unternehmungen im alpinen Gelände nur dort durchgeführt werden, "wo dies anhand der Gefahrenstufe vertretbar ist". Unerfahrene Sportler sollten sich keinesfalls außerhalb des gesicherten Pistenraumes bewegen.

    Cernusca wies auch darauf hin, dass es aufgrund der Gefahrensituation "für die Rettungskräfte äußert schwierig" sei, "im Notfall aktiv eingreifen zu können". Der Selbstschutz der Helfer stehe im Vordergrund. "Auch wir Bergretter sind der Lawinengefahr ausgesetzt und müssen Rettungsaktionen unterbrechen bzw. abbrechen, wenn das Risiko für uns nicht mehr vertretbar ist.

  • |Stefan Hofer

    In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

    Für die steirischen Nordalpen wurde Dienstagabend die höchste Lawinenwarnstufe der fünfteiligen Skala ("sehr groß") verhängt. Dies wurde auf der Pressekonferenz nach der Sitzung des Landeskoordinationsausschusses mitgeteilt. Sowohl die Politikspitzen als auch Meteorologe Alexander Podesser sprachen von einer Vorsichtsmaßnahme. "Das heißt aber nicht, dass Galtür vor der Tür steht", sagte Podesser.

    Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) erklärte, man erwarte bis zum Freitag noch bis zu einem Meter Neuschnee in Teilen der Obersteiermark. "Ich habe mit mehreren Bürgermeistern gesprochen, alle sagen, dass sie derzeit zurecht kommen. Sie sagten aber auch, sag' den Einsatzorganisation ja, dass wir alle sehr dankbar sind." Schützenhöfer erinnerte daran, dass es in der Steiermark in den Jahren 1986 und 2006 schon solche Situationen gegeben hatte: "1986 herrschte Schneekettenpflicht in Graz und in der Herrengasse waren Skilangläufer. Wir wünschen uns als Wintersportland ja oft Schnee, jetzt haben wir ihn."

    LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) berichtete, dass nach wie vor rund 2.000 Menschen abgeschnitten oder nur schwer erreichbar seien. Es stehe aber medizinisches Personal und Bergrettung bereit, um im Notfall in die eingeschneiten Orte zu kommen. "In der Sölk wurden Medikamente benötigt, binnen drei Minuten hatten wir auch einen Arzt, der mit der Bergrettung auf Skidoo und zu Fuß aufgebrochen ist", sagte Schickhofer.

  • |Stefan Hofer

    Was muss ich als Hausbesitzer beachten?

    Dass Dächer und Gehwege von Schnee und somit auch von Gefahr befreit sind, dafür müssen Haus- und Grundstückseigentümer selbst sorgen. Heißt konkret: Man muss sich darum kümmern, es aber nicht selbst machen. Mehr dazu hier:

  • |Stefan Hofer

    Mehrere Bahnstrecken bleiben gesperrt

    Aufgrund der starken Schneefälle sind am Dienstag in mehreren Bundesländern Bahnstrecken gesperrt geblieben. So war die Strecke zwischen Saalfelden im Salzburger Pinzgau und Hochfilzen in Tirol aufgrund der Witterungsverhältnisse weiter unterbrochen, teilten die ÖBB mit. Auch der Zugverkehr zwischen Stainach-Irdning und Schladming bleibt nach wie vor eingestellt.

    Auf der Strecke zwischen Saalfelden und Hochfilzen sind aufgrund der "prekären Witterungssituation" mit starkem Wind und Schneefall die Arbeiten zur Behebung der großräumigen Schäden derzeit eingestellt, hieß es seitens der Bahn. Für die Reisenden richteten die ÖBB einen Schienenersatzverkehr ein. Auch für die Züge des Fernverkehrs zwischen Stainach-Irdning und Schladming gibt es einen Schienenersatzverkehr.

    Kein Weiterkommen gab es nach wie vor auf der Schiene zwischen Stainach-Irdning und Steeg-Gosau in Oberösterreich. Für die Reisenden wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen Steeg-Gosau und Obertraun Dachsteinhöhlen sowie zwischen Bad Aussee und Stainach-Irdning eingerichtet.

    Weiter kein Zugverkehr war zudem zwischen Scharnitz in Tirol und Mittenwald in Bayern möglich. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kann dort laut ÖBB auch kein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten werden.

  • |Stefan Hofer

    Auto in Tirol von Zug erfasst

    In Oberndorf (Bezirk Kitzbühel) ist am Dienstagvormittag ein Pkw auf einem Bahnübergang von einem Zug frontal erfasst und komplett zerstört worden. Die 60-jährige Lenkerin des Autos hatte dieses kurz zuvor noch rechtzeitig verlassen können. Die Frau war aufgrund der Schneeverhältnisse auf dem Bahnübergang stecken geblieben. Zeitgleich schloss sich die Schrankenanlage wegen des herannahenden Zuges. Ein Passant forderte die Frau auf, aus dem Auto zu steigen, was diese schließlich auch tat. Der Zug leitete eine Vollbremsung ein, rammte den Pkw aber frontal. Auch ein Teil der Schrankenanlage wurde komplett beschädigt. Die Zuginsassen blieben unverletzt.
  • |Stefan Hofer

    Höchste Lawinengefahr in Ybbstalter Alpen

    In den Ybbstaler Alpen sorgt weiterer Neuschnee für eine Anstieg der Lawinengefahr auf "sehr groß". Die höchste Warnstufe 5 werde am Mittwoch erreicht, teilte der Lawinenwarndienst Niederösterreich am Dienstagabend mit. "Tendenz: Die Situation bleibt angespannt." In der Rax-Schneeberggruppe herrscht dem Warndienst zufolge weiterhin große Lawinengefahr (Stufe 4), ansonsten wird sie mit erheblich (Stufe 3) bewertet.

Sieben Tote in den letzten Tagen

Das Schneechaos in weiten Teilen Österreich hat in den letzten Tagen bereits sieben Todesopfer gefordert. Am Wochenende waren fünf Menschen ums Leben gekommen. Am Sonntag waren zwei deutsche Skifahrer in Vorarlberg von einer Lawine mitgerissen und verschüttet worden. Wenige Stunden zuvor war ein 26-jähriger Deutscher im Bregenzerwald durch eine Lawine getötet worden.

Ebenfalls jede Hilfe zu spät kam für eine 24-jährige Schweizerin, die am Sonntagnachmittag bei einem Unfall im Skigebiet Schafberg tödlich verunglückte. Selbiges galt für einen 35-Jährigen Slowenen, der in Zauchensee im freien Gelände unterwegs war, stürzte und im Tiefschnee stecken blieb. Die Hilfe der Einsatzkräfte kam zu spät. Am Montag wurden schließlich zwei vermisste Schneeschuhwanderer im Tennengau tot aufgefunden.

Ein 39-jähriger Snowboarder konnte am Montagabend in Westendorf (Bezirk Kitzbühel) hingegen unter großer Lawinengefahr aus einer alpinen Notlage geborgen werden. Nach einer ersten erfolglosen Suche durch die Pistenrettung und Bergbahnangestellte musste die Bergrettung alarmierten werden, die den Dänen schließlich bergen und ins Tal bringen konnte, teilte die Polizei mit.

Elf Urlauber aus Almhütte gerettet

Bei St. Koloman (Tennengau) hat die Bergrettung am Montagabend elf Urlauber aus einer eingeschneiten Almhütte befreit. Die Gruppe aus München hatte die Polizei gerufen, weil sie seit Tagen keinen Strom mehr hatte und die Vorräte langsam zu Ende gingen. Der Bürgermeister der Gemeinde sorgte dann dafür, dass die gesperrte Zufahrtsstraße in den Tauglboden geräumt wurde und alarmierte die Bergrettung.

Glück hatten Tourengeher am Schneeberg, die bei einer kontrollierten Lawinensprengung die Absperrung der Skiroute missachteten und über die Absperrbänder stiegen.

Mittlerweile gibt es auch gute Nachrichten von der Winterfront. Seit Dienstagfrüh waren - zumindest vorläufig - wieder alle Salzburger Gemeinden erreichbar. Die Katschbergstraße (B99) zwischen Untertauern und Obertauern war seit 8.00 Uhr für Fahrzeuge mit Schneeketten oder Allradantrieb für den Verkehr geöffnet, die Verbindung sollte aber spätestens um 16.30 Uhr wieder gesperrt werden. Auch Weißbach bei Lofer war nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Am Schneeberg ist am Montag vermutlich in den frühen Morgenstunden am sogenannten Lahningries eine Lawine angegangen und hat auch Teile der Skipiste verschüttet.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Verletzt wurde niemand Die Schneebergsesselbahn bleibt vorerst gesperrt, heißt es beim Betreiber NÖVOG.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Der Schnee hat das Land jedenfalls weiterhin voll im Griff.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Etwa auch Koppl in Salzburg.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Dort brachten die Schneemassen auch das Glashaus einer Gärtnerei zum Einsturz.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Eine Straßensperre in Guggenthal in Salzburg.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Auch am Gaisberg gab es Straßensperren.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Aufgrund der Schneemassen war auch das Bundesheer im Einsatz.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Im Raum Salzburg gab es generell starken Schneefall. 

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Der Schnee sorgte auch für Behinderungen im öffentlichen Verkehr. Etwa in Schladming.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

In Hochfilzen in Tirol herrschten bereits am Sonntag tiefwinterliche Bedingungen.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Die Dächer waren voll mit Schnee, mussten geräumt werden.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Dabei ließen sich nicht alle von Kälte und Schnee abschrecken.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

Die Schneeräumfahrzeuge waren jedenfalls im Dauereinsatz.

Schneechaos: In steirischen Nordalpen höchste Lawinenwarnstufe

In weiten Teilen des Landes besteht zudem nach wie vor hohe Lawinengefahr.

Der Ort war zumindest von Saalfelden aus erreichbar. "Wie lange, wissen wir aber nicht", sagte Bürgermeister Josef Michael Hohenwarter (ÖVP) zur APA. Zudem bleibe die Pinzgauer Straße (B311) Richtung St. Martin bei Lofer wegen Lawinengefahr weiterhin zu. Unterdessen wurde am Dienstagvormittag auch die Sperre der Felbertauernstraße im Pinzgau wieder aufgehoben.

Lawine verlegte Gemeindestraße

Im Tiroler Zillertal hat eine Lawine eine Gemeindestraße in Finkenberg auf einer Länge von rund 100 Metern verlegt. Dies berichtete der ORF Tirol. Anschließend wurde ein Suchaktion nach möglichen Vermissten gestartet. Nach rund zwei Stunden konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Die Straße sollte auf unbestimmte Zeit gesperrt bleiben, hieß es. Es gibt einen Ersatzweg, der etwa für medizinische Notfälle geöffnet wird. Von der Sperre sollen rund 80 Personen, darunter auch Touristen, betroffen sein.

Stromausfälle

Im südlichen Niederösterreich ist am Dienstag in knapp 300 Haushalten der Strom ausgefallen. Die EVN war gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz, um defekte Trafostationen vorübergehend mit Notstromaggregaten zu ersetzen, sagte EVN-Sprecher Stefan Zach. Betroffen waren die Bezirke Lilienfeld und Scheibbs. "Über Nacht ist es immer wieder zu kleineren Stromausfällen gekommen."

Von den rund 300 am Dienstagvormittag betroffenen Haushalten lagen an die 200 in der Region um Annaberg und Gscheid (Bezirk Lilienfeld), der Rest um den Grubberg in Gaming (Bezirk Scheibbs). Bis Mittag sollten die Haushalte wieder Strom haben, hieß es von der EVN.

Aufgrund der großen Schneemengen am niederösterreichischen Hochkar hat die Gemeinde Göstling (Bezirk Scheibbs) das Bundesheer um Hilfe gebeten. "Wir haben grünes Licht erhalten, dass wir Unterstützung vom Bundesheer bekommen", berichtete Bürgermeister Friedrich Fahrnberger (ÖVP) am Dienstag. Die Hochkar Alpenstraße bleibt bis auf Weiteres gesperrt, das Skigebiet wurde am Montag evakuiert.

Stürmisch und tiefwinterlich

Die Schneemassen haben jedenfalls noch kein Ende. Ein kräftiges Frontensystem eines Tiefs über der Ostsee erreicht laut UBIMET heute den Alpenraum und bringt besonders an der Alpennordseite neuerlich stürmische und häufig tiefwinterliche Verhältnisse. In den Nordalpen ist daher mit weiterem Neuschnee zu rechnen. Schnee und Regen stehen von Vorarlberg bis zum Innviertel an der Tagesordnung, der Niederschlag breitet sich im Laufe des Tages auf weite Teile des Landes aus.

Lawinengefahr steigt weiter an

Der Schneefall klingt auch tagsüber in den Alpen nicht nennenswert ab. Von Oberkärnten bis zur Südsteiermark wird es wiederum zeitweise sonnig, auch im Osten zeigt sich heute Nachmittag kurz die Sonne. Nördlich der Alpen frischt auch wieder kräftiger bis stürmischer Westwind auf. Die Temperaturen erreichen 1 bis 7 Grad.

30 bis 80 Zentimeter Neuschnee

Von Dienstag bis Donnerstag sind zudem an der Alpennordseite - von Vorarlberg über NordtirolSalzburg und die Dachstein-Region bis zum Mostviertel - 30 bis 80 Zentimeter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen stellenweise auch mehr als 100 Zentimeter, so die Prognose. Im Nordalpenraum werden bis Freitag sogar bis zu einem Meter Neuschnee erwartet. Wegen des kräftigen Winds muss man mit Schneeverwehungen rechnen.

Die Lawinengefahr in Niederösterreich ist derweil weiter angestiegen. Neben den Ybbstaler Alpen galt am Dienstag auch in der Rax-Schneeberggruppe die zweithöchste Warnstufe 4. In den Türnitzer und Gutensteiner Alpen sowie im Semmering-Wechselgebiet wurde die Gefahr nach Angaben des Lawinenwarndienstes mit erheblich (Stufe 3) bewertet. Es wird von einer Verschärfung ausgegangen.

"Lawinensituation spitzt sich zu"

"Weiterer Neuschnee sorgt für eine steigende Schneelast, womit spontane Entladungen in Form von trockenen Schneebrett- und Lockerschneelawinen aus den Hochlagen zu erwarten sind", wurde im Lagebericht betont. "Zudem sind mit etwas ansteigenden Temperaturen und mit dem Regen auch Nass- und Gleitschneeentladungen in tieferen und mittleren Lagen möglich. Entlang steiler Wald- und Wiesenbereiche können durchaus auch Straßenbereiche betroffen sein." Im Tourenbereich sei die Situation "überaus heikel, mit Sturm und Neuschnee finden sich in sämtlichen Expositionen frische Triebschneepakete, selbst bis in bewaldete Bereiche herab".

lawinenwarnstufen_jan2019_neu-01.png

lawinenwarnstufen_definition.png

Tendenz, so der Warndienst: "Die Lawinensituation spitzt sich mit weiteren intensiven Neuschneemengen (speziell in den Ybbstaler Alpen) und anhaltendem Sturm weiter zu!" In Vorarlberg hat die Lawinengefahr von Montag auf Dienstag hingegen auf Stufe 3 (erhebliche Lawinengefahr) abgenommen. Die Situation blieb allerdings angespannt, unerfahrenen Wintersportlern wurde von Touren außerhalb des gesicherten Skiraums weiterhin dringend abgeraten. Mit den prognostizierten Schneefällen sollte in der Nacht auf Mittwoch die Lawinengefahr zudem schon wieder deutlich ansteigen.

ORF-Wetterexperte Wadsak zum Schneechaos

Kommentare