Das "Interconti" wird 60: Ein Hotel, das im Gespräch bleibt

Das "Interconti" wird 60: Ein Hotel, das im Gespräch bleibt
Seit 1964 ist das Intercontinental eine Wiener Institution. Warum es sich ständig neu erfindet und der Standort nach wie vor umstritten ist.

Still ist es nie geworden rund um das Hotel Intercontinental. Und das, obwohl das Gebäude schon vor mehr als einem halben Jahrhundert, nämlich am 6. März 1964, seine Pforten öffnete.

Zur damaligen Zeit war das Hotel mit 504 Zimmern das größte Wiens. Aber nicht nur in der Größe wollte das Hotel Standards setzen: Im Jahr 1984 etwa wurde eine Nichtraucher-Etage eingeführt. Einen Check-in-Schalter für Fluggäste direkt im Hotel gab es ebenfalls. Kein Wunder, war die US-amerikanische Hotelkette zur damaligen Zeit doch eine Tochter der Airline PanAm.

Die schwierige Suche nach dem Bauplatz

Ausschlaggebend war die Verbindung zur Fluglinie auch beim Rennen um den Standort für das Hotel, bei dem sich die Intercontinental-Hotels gegen die Hilton-Group durchsetzte. Die Suche nach einem geeigneten Bauplatz gestaltete sich schon damals schwierig, die Baupläne waren nicht unumstritten. Begehrt war damals ein Standort im Stadtpark, was von der Stadtpolitik verhindert wurde. Der Wiener Eislaufverein trat daraufhin – gegen eine beachtliche Ablöse – einen Teil seines Areals ab.

Das "Interconti" wird 60: Ein Hotel, das im Gespräch bleibt

Ein Foto aus dem Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek

Und eben dieses Areal in der Ecke Johannesgasse/Am Heumarkt, an dem das „Interconti“ seit nun schon 60 Jahren steht, ist nach wie vor im Gespräch. Wegen der geplanten Neuerrichtung des Hotels und der Erweiterung um einen Wohnblock wurde die Wiener Innenstadt von der UNESCO auf die Rote Liste der bedrohten Welterbestätten gesetzt. Derzeit laufen Gespräche, um das Bauvorhaben so zu verändern, dass der Welterbestatus erhalten werden kann.

Ruhig war es aber nicht nur rund um das Hotel, sondern auch darin nie. Nicht nur internationale Politiker wie Margaret Thatcher, Benjamin Netanjahu und Bill Clinton gastierten im Intercontinental.

Der heutige Room-Service-Manager Friedrich J. erzählt:

Es war 1997. Wir hatten zum 30-jährigen Jubiläum des Radiosender Ö3 eine relativ große Gruppe an geladenen Gästen bei uns für 2 Nächte im Hotel gebucht. Sie alle waren von Ö3 zu einer großen Show in der Wr. Stadthalle geladen. Darunter Manager sowie auch bekannte (und für mich) unbekannte Musiker. Headliner war an dem Abend Rod Steward, der bei uns in der Präsidenten Suite nächtigte. Ich habe damals (am ersten Tag) einen der jüngeren Gäste etwas aufs Zimmer serviert, der mir erzählte er wäre am Abend bei der Show dabei. Am kommenden Tag bestellte derselbe Gast Frühstück und ich habe mich mit ihm am Zimmer ein wenig unterhalten. Ich habe ihn gefragt, ob er gute Plätze gehabt hat, da ich angenommen habe, er wäre einer der Promotor/ Manager, die eingeladen waren. Er verneinte ein wenig überrascht jedoch amüsiert und sagte er sei einer der Künstler, die aufgetreten sind. Es handelte sich um Robbie Williams!“ 

Auch Stars wie die Rolling Stones, Josephine Baker und Elton John wurden unter dem imposanten Kristallluster der Hotelbar „Intermezzo“ gesehen.

Bar-Events geplant

Apropos Hotelbar: Sie wird nun zum Schauplatz der Feierlichkeiten des 60. Geburtstags des Intercontinental. Jeden dritten Mittwoch im Monat finden hier Events statt, bei denen Künstlerinnen und Künstler die Gäste auf eine musikalische Reise durch die Geschichte des Hotels mitnehmen. Den Anfang macht Andy Lee Lang. Der Entertainer führt heute, 20. März ab 19 Uhr durch die 1960er-Jahre. Für die 70er-Jahre tritt Dennis Jale und für die 80er-Jahre Niddl auf.

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