Hotel Intercontinental: Weltstars an der Hotelbar

Stones on Tour: Keith Richards und Mick Jagger 1965 im Wiener „Interconti“
Seit 1964 ist das Hotel Treffpunkt der Reichen und Schönen. Der Bauplatz war in den 1950ern ebenso heiß umstritten wie heute.

Manchmal scheint sich die Geschichte zu wiederholen – und zwar nicht an irgendwelchen fernen Orten, sondern an Ort und Stelle. Die Immobilie Ecke Johannesgasse/Am Heumarkt ist Standort von Wiens wohl umstrittenstem Bauprojekt. 

Wegen der geplanten Neuerrichtung des Hotels Intercontinental nebst Erweiterung um einen Wohnturm – der jüngste, etwas reduzierte Entwurf spricht von einer „Wohnscheibe“ – wurde die Wiener Innenstadt von der UNESCO auf die Rote Liste der bedrohten Welterbestätten gesetzt und könnte den begehrten Welterbe-Status verlieren.

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Umstritten, wenn auch nicht im heutigen Ausmaß, waren freilich bereits Planung und Bau des bestehenden Hotels, das seit 1964 das Grätzel zwischen Konzerthaus und Stadtpark prägt. Und schon damals war es der Standort des Bauprojekts, der die Gemüter erregte.

Wir schreiben die zweite Hälfte der 1950er-Jahre; der Staatsvertrag ist in Kraft, Österreich wieder ein freies Land. Auch in Wien sind die meisten Trümmer des Krieges beseitigt; und mit Ringturm, West- und Südbahnhof, Opernringhof sowie dem (alten) Haas-Haus am Stephansplatz entstehen die ersten großen Bauwerke im neuen, internationalen Stil.

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