Hilton vs. Pan Am
An diesem Boom wollten auch die wichtigsten US-amerikanischen Hotelketten teilhaben. Sowohl die Hilton Group als die Intercontinental-Hotels – eine Tochter der damals weltgrößten Airline Pan Am – verhandelten um einen Standort für ein Hotel in unmittelbarer Nähe der Innenstadt. Heiß begehrt war damals vor allem ein möglicher Bauplatz mitten im Stadtpark, was aber von der Stadtpolitik verhindert wurde.
Das Rennen machte die Intercontinental Hotels Corporation, wobei die Verbindung zur Fluglinie den Ausschlag gab, schließlich setzte man auf internationale Gäste. Nachdem der Wiener Eislaufverein gegen eine beachtliche Ablöse einen Teil seines Areals abtrat, stand dem Bauprojekt nichts mehr im Weg.
1964 ging das Hotel Intercontinental – geplant vom Wiener Architekten Carl Appel in Kooperation mit dem US-Architekturbüro Holabird & Root – in Betrieb.
Schon der Eröffnungsevent des neuen, schicken Hotels am 6. März 1964 brachte Wien einen Hauch von Hollywood: Unter den 1.200 Gästen waren die Schauspieler Omar Sharif – damals ein absoluter Weltstar – und Mel Ferrer.
Markanter Kristallluster
Wie im von Sebastien Jobst herausgegebenen Bildband „Tor zur Welt“ – erschienen zum 50. Jubiläum des Hotels und mittlerweile leider vergriffen – festgehalten, blieb das Intercontinental auch nach seiner Eröffnung Treffpunkt der Reichen und Schönen aus aller Welt.
Die Rolling Stones logierten hier bei ihren Wien-Konzerten, Grace Kelly gab 1980 im „Interconti“ eine Charity-Party für die SOS-Kinderdörfer; Kirk Douglas wurde ebenso unter dem imposanten Kristallluster der Hotelbar „Intermezzo“ gesehen wie Harry Belafonte, Elton John, Kylie Minogue oder Modeschöpfer Jean-Paul Gautier.
"Dallas"-Drehort
Auch zur Welt des Films gab es immer wieder Bezugspunkte: Schon kurz nach der Eröffnung drehte Peter Alexander im Intercontinental, 1989 wurden hier Teile einer „Dallas“-Folge gedreht. Zu den Top-Gästen aus der Filmbranche zählten Richard Burton, Shirley MacLaine und Sir Peter Ustinov.
Schließlich wurde das Hotel auch zur Außenstelle der Viennale; gesehen wurden hier u. a. Roman Polanski, Lauren Bacall, Claude Chabrol und Sharon Stone.
Wenn bis zum Neubau des Hotels aus heutiger Sicht auch noch einige Jahre vergehen – was die prominenten Gäste betrifft, liegt die Latte schon jetzt ganz schön hoch.
Fakten
Baugeschichte Das Intercontinental Wien wurde vom Wiener Architekt Carl Appel und dem US-Büro Holabird & Root auf einem Teil des Eislaufverein-Areals geplant
Ausstattung Mit 504 Gästezimmern war es bei der Eröffnung 1964 Wiens größtes Hotel
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