„Wir haben ein Konzept für den Winter, bei uns ist der Urlaub sicher, aber es wird ein bisschen ein anderer Tourismus sein“, sagt Seeber. „Après-Ski ist Geschichte und vorbei. Ich glaube, dass sich das Urlaubsverhalten ändern wird. Entschleunigung, Gemütlichkeit und Familienfreundlichkeit statt Rambazamba.“
Indes hat die niederländische Reisewarnung für Innsbruck wie erwartet zu Stornierungen geführt. „Wir stellen aber fest, dass die niederländische Gäste Tirol gut kennen und zwischen Innsbruck und dem Rest Tirols unterscheiden können“, sagt Florian Neuner von der Tirol Werbung. Im Winter sind die Niederländer mit einem Anteil von 13 Prozent nach den Deutschen die zweitwichtigste Gästegruppe. Derzeit könne man noch nicht abschätzen, wie die Saison verlaufen werde, weil die Gäste immer kurzfristiger buchen.
„Eine Katastrophenstimmung gibt es derzeit nicht. Wir unternehmen alle Anstrengungen, um für ein möglichst sicheres Urlaubserlebnis zu sorgen“, sagt Neuner.
Ein Big Player in der Wintersaison ist die österreichische Seilbahn-Wirtschaft, die rund 1,2 Milliarden Euro im Winter umsetzt. „Wir haben unsere Handlungsanleitung aus dem Sommer für den Winter überarbeitet“, sagt Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer. „Ich empfehle meinen Seilbahnen einen wöchentlichen Test der Mitarbeiter, es gibt auch ein umfangreiches Hygiene-Konzept.“ Er sei grundsätzlich optimistisch, aber bei aller Vorsicht sei die kommende Wintersaison wie ein „Ritt auf der Kanonenkugel“.
„Weil man nie genau weiß, wo haben wir ein Problem und wo tauchen positive Corona-Testergebnisse auf“, sagt Hörl zum KURIER. „Solange die Infektion nicht wie Grippe medizinisch behandelt werden kann, ist sie mit einem großen Risiko und einer Unsicherheit verbunden.“
Und Mario Pulker, Fachverbandsobmann der Gastronomie, kritisiert die Sperrstunden-Vorverlegung auf 22.00 Uhr in Vorarlberg, Tirol und Salzburg: „Das trifft ganz massiv die normalen Restaurants und Gasthäuser, dort infiziert sich keiner. Das ist teilweise für die Betriebe ein finanzielles Desaster.“
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