Coronavirus: "Testpanik" und Rettungsaktion für Kinder

Labortechniker testet Proben von Coronavirus-Verdachtsfällen in Wuhan.
Das steirische Hygieneinstitut warnt vor "Testpanik". Derweil wird eine weitere Rückholaktion von 6 Österreichern geplant.

Nachdem am vergangenen Wochenende bereits 7 Österreicher, die sich in der chinesischen Region Wuhan befanden, heimgeholt wurden, steht jetzt die nächste Rettungsaktion an. Wie die Kronenzeitung berichtet, sollen weitere 6 Österreicher, darunter 3 Kleinkinder, zurück nach Österreich gebracht werden.

Am Sonntag wird nämlich ein weiterer Rücktransport für hunderte Europäer aus der Krisenregion organisiert. Der Rückflug wird ausgerechnet von einer britischen Regierungsmaschine durchgeführt, die europäische Solidarität bleibt also trotz Brexit weiter aufrecht.

Der Rückflug soll am Sonntagmorgen chinesischer Ortszeit starten und wird dann auf einer britischen Militärbasis landen. Von dort geht es für die Österreicher dann über Berlin zurück nach Österreich, genauer Innsbruck.

Laut Kronenzeitung soll es sich bei den österreichischen Passagieren um ein Ehepaar aus Kärnten und eine Mutter mit drei Kleinkindern handeln. Sowohl Außen- als auch Verteidigungsministerium sind in die Rückholaktion involviert.

Im Außenministerium geht man davon aus, dass mit diesem Transport alle Österreicher aus der von 2019-nCoV-besonders schwer betroffenen chinesischen Provinz die Region verlassen haben. Von den übrigen Flugdestinationen Chinas gebe es reguläre Flugverbindungen.

"Testpanik" in der Steiermark

Derweil berichtet die Kleine Zeitung über einen Ansturm auf das Hygieneinstitut der MedUni Graz. Dieses ist nämlich die einzige Stelle in der Steiermark, die das Coronavirus nachweisen kann.

Die Patienten verlangen von ihren Hausärzten auf das Virus getestet zu werden. Die dabei gemachten Rachenabstriche werden an das Institut zur Auswertung geschickt. Doch das Virus sei erst dann nachweisbar, wenn Symptome auftreten, sagt Universitätsprofessor Harald Kessler und appelliert sowohl an Hausärzte als auch Patienten: "Nur wenn per Definition ein Verdachtsfall vorliegt, wird getestet."

Wenn der Ansturm auf das Institut in dieser Art weitergehen sollte, wäre das ein Problem, denn: "Wir sollten alle Ressourcen für die Überprüfung echter Verdachtsfälle einsetzen können", sagte der Mediziner zur Kleinen Zeitung.

Bislang wurden vom Hygieneinstitut 40 Verdachtsfälle getestet - zum überwiegenden Teil wurden Influenzaviren gefunden, das Coronavirus noch nicht.

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