Warum Wintertouristikern 5 Jahre nach Corona das Herz lacht
Am Donnerstag zogen Wolken über den Bergen Westösterreichs auf und trübten den Himmel ein.
Aber die Stimmungslage bei den Touristikern war so sonnig, wie das Wetter in den vorangegangenen Tagen der nun zu Ende gehenden Weihnachtsferien – dem ersten Saisonhöhepunkt in den Wintersportzentren des Landes.
Eines der größten Österreichs war, wie so viele andere, über die Feiertage praktisch ausgebucht: Ischgl im Tiroler Paznauntal. „Wir sind sehr gut gestartet, auch im Skigebiet“, zeigt sich Günther Zangerl, Vorstand der Silvretta Seilbahn – der Motor der Tourismusmaschinerie im Ort – , mit dem Saisonauftakt „hochzufrieden.“
21.700 Menschen im Skigebiet
An mehreren Tagen habe man über 20.000 Gäste im Skigebiet verzeichnet. „Mit 21.700 war der 30. Dezember der absolute Spitzentag“, erzählt Zangerl. Er ist angesichts der sehr guten Buchungslage „recht zuverlässig, dass auch die restliche Saison zufriedenstellend läuft.“
Winterwetter in Österreich
Die Rahmenbedingungen waren für Österreichs Wintertourismus bisher ideal: Ein früher Wintereinbruch im Herbst ermöglichte einen vorzeitigen Start der Gletscherskigebiete. Rechtzeitig vor den Weihnachtsferien gab es Neuschnee und danach jede Menge Sonnenschein.
Und zumindest in den von der Silvretta Seilbahn selbst betriebenen elf Lokalen ist auch nichts von einer durch Wirtschaftsflaute in Österreich und Deutschland bedingten Sparsamkeit der Urlauber zu spüren.
Gastro-Geschäft läuft
„Ich könnte nicht sagen, dass wir einen Effekt bemerken. Wir haben auch in der Gastronomie schöne Zuwächse, nachdem wir im vergangenen Winter die besten Werte aller Zeiten hatten“, sagt Zangerl.
Fünf Jahre ist es nun her, dass sich der Tiroler Wintertourismus in Richtung einer Rekordsaison unterwegs sah, ehe im März 2020 der Ausbruch der Pandemie eine Vollbremsung verursachte. „Wir waren damals bis zum Abbruch am Weg zur besten Saison. Bis jetzt sind wir absolut wieder auf diesem Weg“, sagt der Seilbahnchef.
Ischgl stand als Österreichs erster großer Corona-Hotspot mit Ausstrahlung in etliche europäische Länder im nationalen und internationalen Schlaglicht und zeitweise am Pranger. „Das ist mittlerweile kein Thema mehr. Wir sind froh und dankbar, dass wir jetzt wieder in diesen Regionen sind“, meint Zangerl zur großen Gästenachfrage.
Rekordzahlen im Ötztal
Das Tiroler Ötztal, das wie Ischgl vom Massentourismus mit Skiurlaubern lebt, ist ebenfalls im Höhenflug.
„Jetzt in der Silvesterwoche haben wir unsere Rekordzahlen im Skigebiet Sölden mit 17.400 Gästen pro Tag und im Skigebiet Gurgl mit 7.500 Gästen pro Tag wieder erreicht“, heißt es vom Tourismusverband. Im November gab es ein Nächtigungsplus von 2,8 Prozent. Im Dezember dürfte es ebenfalls Zuwächse gegeben haben.
Skiweltcup als Werbung
„Durch den frühen Winterstart mit dem fulminanten Skiweltcup-Auftakt in Sölden Ende Oktober und in Gurgl Ende November sind wir bei guten Schneebedingungen in die Wintersaison gestartet“, lautet das erste Fazit.
Der Ausblick ist ebenfalls optimistisch: „Die verbleibende Wintersaison ist sehr gut gebucht, vor allem der Februar bis Mitte März.“
Ein Stimmungsbild, das sich mit jenem von Christoph Eisinger deckt, der als Chef von Ski amadé in Salzburg und der Steiermark einen der größten Skiverbünde Österreichs managt: „Die Saison läuft sehr gut.“
Die Schneelage stimmt zuversichtlich. „Wir haben eine richtige Winterstimmung. Das erweist sich immer als Turbo für den Jänner“, weiß er aus Erfahrung.
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