Coronavirus-Heimkehrer: "Habe immer Maske und Handschuhe getragen"

Coronavirus-Heimkehrer: "Habe immer Maske und Handschuhe getragen"
Die sieben Rückkehrer aus China sind nicht infiziert, müssen aber weiterhin in Isolation an einem geheimen Ort ausharren. AUA-Flüge nach China bleiben mindestens noch einen Monat lang gestrichen.

Entwarnung für die sieben Personen, die am Sonntag aus China nach Österreich zurückgebracht wurden: Sie haben sich offenbar nicht mit dem Coronavirus infiziert. Das ergaben erste Tests im Hygienezentrum Wien, wo die Heimkehrer die Nacht auf Montag verbrachten.

Um jeden Verdacht auszuräumen, bleibt die 14-tägige Quarantäne aber bestehen, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. „Ich möchte aber betonen, dass weiterhin kein Grund zur Panik besteht“, sagt Minister Rudolf Anschober (Grüne).

Die sieben Österreicher – unter ihnen Konsul Nikolai Herold von der österreichischen Botschaft in Peking – wurden nun in isolierte Wohnungen in Wien verlegt. „Obwohl ich immer Handschuhe und eine Maske getragen habe, ist das Ergebnis eine Erleichterung, vor allem, dass die anderen auch negativ waren“, sagt Herold.

Der Konsul war freiwillig über 13 Stunden in der Nacht in die abgeschottete Provinz zu den Österreichern gefahren und begleitete sie zurück. Deshalb muss er sich nun selbst der Isolation unterziehen. „Momentan geht es mir gut, wir werden gut versorgt, nach nur einem Tag macht mir auch die Isolation noch nichts aus“, schildert er seine Situation. Nach der Quarantäne wolle er nach China zurückkehren und langsam wieder „Normalität einkehren lassen“.

Alle wohlauf

„Die Rückkehrer sind wohlauf und auch psychisch in guter Verfassung“, sagt auch Nikolaus Salzer, Leiter des Hygienezentrums. Dass sie jetzt noch fast zwei Wochen in Quarantäne ausharren müssen, scheine ihnen nicht allzu sehr zuzusetzen: „Sie sind vor allem froh, dass sie zurück aus der Krisenregion sind.“

An einem geheimen Ort sind sie nun auf fünf Wohnungen verteilt untergebracht, die die Stadt eigens für derartige Notfälle in Reserve hält. Bei ihren neuen Quartieren würde es sich laut Salzer um völlig herkömmliche Wohnungen handeln. Allerdings ist gewährleistet, dass unbefugte Personen von außen keinen Zugang haben.Der Kontakt zu den Angehörigen ist weiterhin nur via Handy möglich. Besuch kommt nur vom Betreuungspersonal, das Essen vorbeibringt und sich um die Rückkehrer in dieser schwierigen Situation zu kümmern versucht, also zum Beispiel Lesestoff oder Spiele vorbeibringt.

Um Infektionen gänzlich auszuschließen, werden in den nächsten Wochen mehrmals Untersuchungen durchgeführt, sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Am Sonntagabend waren die Rückkehrer, die in der Provinz Hubei aufhältig waren, in Wien gelandet. Sie wurden gemeinsam mit französischen Personen aus der von der Außenwelt abgeschnittenen Provinz ausgeflogen. Das Bundesheer holte sie in Frankreich ab und sie kamen in das Hygienezentrum.

Indes wurden am Montag weitere Verdachtsfälle bekannt. Drei wurden aus Niederösterreich gemeldet, einer aus Tirol und einer aus der Steiermark. Bei letzterem gab es gegen Montagmittag bereits Entwarnung, ebenso bei den Fällen aus Niederösterreich.

Einen sechsten Fall meldete das Land Kärnten. Bei dem Betroffenen handelt es sich um einen Villacher, der am 18. Jänner aus China zurückgekehrt war. Am Montag wurde ein Abstrich bei dem Mann gemacht und zur Analyse nach Wien geschickt. Mit einem Ergebnis ist frühestens am Dienstag zu rechnen. Zwei Personen stammen aus dem Bezirk Klagenfurt-Land, die wegen „milder Atemwegssymptomatik“ eine niedergelassene Ärztin aufgesucht hatten.

Flüge weiter gestrichen

Die Lufthansa lässt wie ihre Töchter AUA und Swiss China-Flüge noch länger ausfallen. Die Ziele Nanjing, Shenyang und Qingdao sollen bis zum 28. März nicht angeflogen werden. Die AUA setzen alle China-Flüge bis zum 28. Februar aus.

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