In Ischgl bestätigt sich an besagtem Montag zunächst, dass das gesamte Serviceteam rund um den „Kitzloch“-Barkeeper mit Covid-19 infiziert ist. In der Nacht vermeldet das Land dann, dass eine spanische Studentin der Uni Innsbruck und ein Mann, der in der Woche zuvor an einer Erasmus-Feier teilgenommen hat, positiv getestet wurden.
Dass bei diesem Uni-Info-Abend am 2. März mit rund 60 Gästen auch eine Norwegerin teilgenommen hat, bei der sich am 6. März eine Infektion bestätigte, lässt die Alarmglocken schrillen. Der Vorlesungsbetrieb wird sofort eingestellt.
Zwei "Herausforderungen"
Am Morgen danach wird Landeshauptmann
Günther Platter (ÖVP) sagen: „Aktuell haben wir zwei besondere Herausforderungen – das betrifft einerseits Ischgl und andererseits die Universität Innsbruck.“
In der Folge überschlagen sich in
Tirol die Ereignisse. Die Zahl der Fälle mit Ischgl-Bezug nimmt rasant zu. Es ist die Woche, in welcher der KURIER am 13. März titeln wird: „Wie Ischgl zum Corona-Brandherd wurde“.
Für die Recherchen an diesem Artikel wird beim Land auch angefragt, ob etwas an einem Gerücht dran sei, dass es einen Zusammenhang zwischen der Erasmus-Feier der Uni und Ischgl gibt. Teilnehmende Studenten sollen in dem Partyort zum Skifahren gewesen sein.
„Ein Zusammenhang zwischen den Erasmus-Studierenden und Ischgl lässt sich in den Erhebungen derzeit nicht gesichert nachvollziehen“, heißt es dazu am 12. März auf Anfrage vom Land Tirol. Tatsächlich wussten die Behörden offenkundig schon am 8. März, dass die norwegische Studentin, die an der Welcome-Feier teilgenommen, auch im „Kitzloch“ gefeiert hat.
So auch zwei ebenfalls positiv getestet Landsleute und Erasmus-Studenten.
Das berichtete der Semiosisblog am vergangenen Wochenende mit Verweis auf eine entsprechende Stellungnahme des Landes Tirol. Demzufolge wurden die am 6. März positiv getesteten Norweger nach Bekanntwerden des Barkeeper-Falls erneut befragt und „explizit von den Behörden auf das Kitzloch angesprochen“. Dabei bestätigten sie, dort gewesen zu sein. Somit gibt es also eine klare Verbindung zwischen Ischgl und der Erasmus-Party an der Uni-Innsbruck.
Warum dieser Zusammenhang zunächst verneint wurde, konnte das Land am Dienstag nicht beantworten. Eine „bewusste Fehlinformation“ habe es aber sicher nicht gegeben, versichert ein Sprecher. Die Daten seien damals womöglich noch nicht zusammengeführt gewesen.
Mail aus Island
Den Fall Ischgl befeuert nun auch ein Bericht des Profil. Darin wurde jenes eMail veröffentlicht, in dem die Tiroler Behörden am 5. März über Corona-Fälle bei aus dem Skiort heimgekehrten Isländern informiert wurden. Darin werden deren Hotels genannt. Interessanter an dem Mail ist, dass darin auch detailliert darüber informiert wurde, wann die Touristen Symptome aufwiesen. Bei einem am 1. März Heimgekehrten war das bereits am 26. Februar der Fall.
Die Tiroler Behörden verweisen darauf, nach der Alarmmeldung umgehend Erhebungen durchgeführt zu haben. Zusätzlich sei veranlasst worden, dass der Arzt vor Ort bei allen Patienten mit Symptomen einen Abstrich zu nehmen habe. So sei man überhaupt erst auf den Barkeeper vom „Kitzloch“ gekommen.
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