"Coole" Gotteshäuser: Diözese wirbt mit Abkühlung in Kirchen
Im Jahr 2022 traten in Österreich rund 90.800 Personen aus der katholischen Kirche aus. Keine schöne Bilanz.
Doch vielleicht gelingt der Kirche bei den Kirchenbesuchen eine Aufbesserung – und zwar im wahrsten Sinne mit Hilfe von oben. Die Katholische Kirche lädt nämlich dazu ein, die Gotteshäuser zu besuchen, um Schutz vor der Hitze zu suchen. Ein heißer Tipp für die neue Hitzewelle, die auf uns zukommt.
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Und die Erzdiözese Wien legt dazu auch Fakten vor: Der kälteste Dom Österreichs liegt aktuell in Kärnten: Im Gurker Dom misst man zwischen 10 und 15 Grad, heißt es auf der Website. Noch kälter sei es in dessen Krypta, mit durchschnittlich 5 bis 10 Grad. Im viel besuchten Stephansdom in Wien herrsche momentan eine Innentemperatur von etwa 27 Grad, denn die Kirchenfenstern zeigen Richtung Süden. Nur in den Katakomben ist es mit Temperatur unter 20 Grad kühler.
Sommerfrische in Lilienfeld
In Salzburg wird derzeit 19 Grad im Kirchenraum des Doms gemessen. Als Tipps werden auch die Stiftskirche Heiligenkreuz und die Kirche in Hohenruppersdorf in Niederösterreich mit 19 Grad genannt.
Wer es noch frischer mag, der besucht am besten die Diözese St. Pölten, wo in der Stiftkirche Lilienfeld aktuell erfrischende 16 Grad herrschen. In der Diözese Feldkirch bietet die Basilika Maria Bildstein 21 Grad. Im Innsbrucker Dom sind am Dienstag 22 Grad gemessen worden, heißt es vonseiten der Diözese. Im Linzer Mariendom werden aktuell 23,6 Grad gemessen.
Hilfsaktion der Caritas
Neben dieser Einladung in die Gotteshäuser gibt es aber auch weitere Aktionen: Unter dem Titel "Sommerfrische im Pfarrgarten" wird in Wien und Niederösterreich in die Gärten und Innenhöfe der Kirchen geladen. In Wien nehmen unter anderem die Pfarren Breitenfurt, Hetzendorf, Stammersdorf sowie Kaiserebersdorf teil, in Niederösterreich haben die Pfarre Hinterbrühl sowie die evangelische Pfarrgemeinde Mödling geöffnet. Insgesamt können die Pfarrgärten von 21 Pfarren besucht werden, oft werden kühle Getränke angeboten.
Seit 2020 gibt es das Projekt "Klimaoasen" der Caritas. Neben der Möglichkeit, den heißen Temperaturen zu entfliehen, wird auch Verpflegung und Gesellschaft angeboten. Denn „Armutsbetroffene müssten oft in aufgeheizten Wohnungen, an stark befahrenen Straßen sowie in Gegenden mit besonders geringem Anteil an Grünraum wohnen“, macht die Erzdiözese Wien bewusst. Auch Einsamkeit sei für viele ein Thema.
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Im Vorjahr gab es in Wien 19 Klimaoasen. 8.600 Besuche wurden gezählt. Zusätzlich sind auch im Sommer die Streetwork-Teams der Caritas unterwegs und verteilen Wasser, Sonnencreme und Kopfbedeckungen, um Dehydrierung und Hitzeschäden zu verhindern.
Mehr Infos: www.caritas-wien.at/klimaoase; www.erzdioezese-wien.at
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