Chinesen nach Österreich „geschleppt“, Anwalt angeklagt

Chinesen nach Österreich „geschleppt“, Anwalt angeklagt
Um Aufenthaltstitel zu erhalten, sollen Schein-Mietverträge ausgestellt worden sein.

Ein klassischer Schlepperprozess schaut anders aus: Freitagfrüh sitzen als Angeklagte ein Anwalt aus Niederösterreich, ein Rechtsanwalts-Anwärter und zwei Hausverwalter im Landesgericht für Strafsachen in Wien.

„Es ist kein klassischer Fall von Schlepperei, bei dem Flüchtlinge in Lkw eingezwängt sind“, gibt auch der Staatsanwalt zu. In dem Fall sollen die Angeklagten chinesischen Staatsbürgern Schein-Mietverträge verschafft haben, um Aufenthaltstitel in Österreich zu erlangen.

Drei der vier Angeklagten bekennen sich zu den Vorwürfen „nicht schuldig“. Allen voran der Rechtsanwalt, der seit 27 Jahren im Geschäft ist. Ihm wird vorgeworfen, entsprechende Verträge aufgesetzt zu haben.

Neun chinesische Staatsbürger sollen auf diese Weise einen Aufenthaltstitel in Österreich bekommen haben. Hätten sie das auch ohne den Mietvertrag? Nein.

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