Chaos bei Testzahlen: Bund und Länder streiten um Testerfassung

COVID-19, rapid swabs at Cottolengo hospital in Turin
Niederösterreich und Salzburg zogen bei der geplanten Umstellung durch die Regierung nicht mit.

Die Verwirrung um die Corona-Teststatistik geht weiter. Niederösterreich und Salzburg sind bei der von der Regierung für heute geplanten Umstellung nämlich nicht mitgezogen und haben die Zahl ihrer bisher durchgeführten Antigentests nicht veröffentlicht. Damit ist vorerst unklar, wie viele Covid-Testungen insgesamt stattgefunden haben. Klar ist nur, dass es bisher 3,793 Mio. PCR-Tests gegeben hat, um 12.601 mehr als gestern. Dazu kommen zumindest 1,6 Mio. Antigentests.

Ohne die Zahlen aus Niederösterreich und Salzburg ist die auf der Homepage des Gesundheitsministeriums veröffentlichte Gesamtzahl von 5,4 Mio. Euro unvollständig. Wieso die beiden Länder ihre Antigentests nicht beziffern, war vorerst unklar.

NÖ will klare Richtlinien

Um die Zahl der im Bundesland durchgeführten Antigentests korrekt in die Corona-Teststatistik einzumelden, hat Niederösterreich klare Kriterien vom Bund gefordert. Damit die Daten im Ländervergleich eine Aussage haben, benötige es eine einheitliche Vorgabe, teilte ein Sprecher von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Montag mit.

Die für den (morgigen) Dienstag geplante Videokonferenz zwischen dem Gesundheitsministerium und den Sanitätsdirektionen der Länder soll Klarheit bringen. Bereits vor zwei Wochen habe man sich nach Angaben aus dem Büro der Landesrätin darauf geeinigt, am Montag oder Dienstag die Strategie des Bundes zu präsentieren.

Das Land Niederösterreich setze bei gesundheitsbehördlichen Testungen ausschließlich auf PCR-Tests, erklärte der Sprecher. Eine Ausnahme stellten die Antigentests bei Massentestungen und Untersuchungen in Pflegeheimen dar. Für Tests, die beispielsweise von den Gemeinden, den Sozialpartnern, Apotheken oder niedergelassenen Ärzten durchgeführt werden, bestehe derzeit keine Meldepflicht. "Trotz des guten Kontaktes wird nicht lückenlos eingemeldet", so der Sprecher.

Man wolle "Doppelzählungen vermeiden"

Das Land Salzburg hat am Montag die nicht erfolgte Meldung der Zahl an bisher durchgeführten Antigentests in die AGES-Teststatistik damit argumentiert, dass man Doppelzählungen vermeiden wolle. "Es laufen hier noch Abstimmungen zwischen den Ländern und dem Bund. Uns scheint aber wichtig, dass jeder Fall genau einmal gezählt werden sollte", sagte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz zur APA. Die entsprechenden Daten seien alle vorhanden und würden auch nicht verloren gehen.

Tausende Tests in Wien fehlten

Bereits am vergangenen Wochenende kam es auch zu Problemen in Wien. Konkret wurde am Samstag ein Rückgang der insgesamt durchgeführten Corona-Tests um 89.000 gemeldet. Innen- und Gesundheitsministerium hatten für Wien nämlich auch die Antigentests angegeben, während für andere Bundesländer nur die PCR-Tests mitgezählt wurden.

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