Fragen und Antworten zu unseren Corona-Grafiken
Der KURIER visualisiert die aktuelle Lage der Corona-Krise bereits seit Pandemiebeginn mithilfe von Grafiken. Das Angebot wird laufend angepasst und erweitert. Immer wieder erreichen uns Fragen dazu, eine Auswahl davon möchten wir hier beantworten.
Woher stammen die Daten?
Wir beziehen unsere Österreich-Daten vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), das allgemeine Informationen als sogenannte Open-Data-Inhalte bereitstellt. Diese dürfen von der Allgemeinheit verwendet werden, solange die Quelle genannt wird.
Die Daten sind anonymisiert und aggregiert, beispielsweise neue Fälle pro Bezirk oder positiv getestete Personen nach Geschlecht. Rückschlüsse auf die Identität eines neuen Falls sind nicht möglich. Die Daten stammen zum Großteil aus dem Epidemiologische Meldesystem (EMS), aber auch die Landessanitätsdirektionen übermitteln täglich einen Lagebericht, beispielsweise zum Stand der verfügbaren Intensivbetten. Eine Erläuterung der verschiedenen Daten, die das Ministerium öffentlich zugänglich macht, finden Sie hier.
Für internationale Daten greifen wir auf den Datensatz der John-Hopkins-Universität zurück, der täglich aktualisiert wird und Zahlen aus allen betroffenen Ländern enthält.
Wie häufig werden diese Daten aktualisiert?
Wir geben in unseren Grafiken an, wann diese zuletzt aktualisiert wurden. Die Daten werden im Hintergrund so rasch wie möglich aktualisiert, sobald es eine Änderung gibt. Bei vielen Grafiken, die sich aus den EMS-Daten speisen, erfolgt das automatisch im Stundentakt. Doch andere Daten, wie die Zahl der neuen Tests, Todesfälle oder die aktuellen Erkrankungen, werden nur einmal pro Tag veröffentlicht. Dementsprechend werden diese Grafiken auch nur einmal, meist gegen zehn Uhr, aktualisiert.
Warum unterscheiden sich die Zahlen von einer anderen Seite?
Das könnte verschiedene Gründe haben. Womöglich wird ein anderer Vergleichszeitraum herangezogen. Wir aktualisieren die Zahl der neuen Fälle, Genesenen und Tode täglich um zehn Uhr, sobald die Zahlen der Landessanitätsdirektion veröffentlicht wurden. Der Vergleich erfolgt zu den Zahlen des Vortages.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahlen der Landessanitätsdirektionen und des EMS sich zwar meist ähneln, aber nie den gleichen Stand aufweisen. Daher könnte es beispielsweise sein, dass die Zahlen zwar den gleichen Zeitstempel aufweisen, aber aufgrund ihres unterschiedlichen Ursprungs abweichen. Diese Problematik wird von vielen österreichischen Redaktionen kritisiert.
Besonders bei der Zahl der "aktiven Fälle" unterscheiden sich die Angaben aus dem EMS der AGES und die Angaben des Sozial- und Innenministeriums seit Monaten erheblich. Erstere Angaben - auf die auch wir uns berufen - werden in einer täglichen Pressekonferenz erhoben und sind damit meist aktueller als das EMS. Die Nachmeldungen der Genesenen laufen dort mit großer zeitlicher Verzögerung ein, weshalb es dort deutlich mehr "aktive Fälle" gibt.
Warum weichen die Todeszahlen ab?
Wer an Covid-19 erkrankt ist und daraufhin stirbt, gilt nicht automatisch als Covid-19-Todesfall. Auch dazu gibt es hierzulande zwei verschiedene Zählweisen: Im EMS der AGES wird man nur dann als Covid-19-Todesfall geführt, wenn die Krankheit als Todesursache festgestellt wird. Die Landessanitätsdirektionen zählen hingegen alle Todesfälle von Personen, die an Covid-19 erkrankt waren. Deswegen werden auch auf dem offiziellen Dashboard des BMSGPK zwei verschiedene Todeszahlen ausgewiesen – bestätigte und gemeldete Todesfälle. Der KURIER beruft sich stets auf die Zahlen der Landessanitätsdirektionen.
Die aktuelle Gesamtzahl der Todesfälle auf der Sozialministeriumsseite werden derzeit aufgrund kürzlich erfolgter Nachmeldungen noch ausgewertet. Es ergeben sich hierdurch ggf. Korrekturen in den nächsten Tagen.
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