Chalet-Wildwuchs: Bausperre soll Ausverkauf von Lech verhindern

Chalet-Wildwuchs: Bausperre soll Ausverkauf von Lech verhindern
Projekte, die der Existenzgrundlage des Nobelskiorts am Arlberg zuwider laufen, sollen nicht mehr genehmigt werden.

Wer hat’s erfunden? Die Schweizer haben’s erfunden: das Chalet. Zumindest wurden dort die derart benannten Sennhütten ab dem 19. Jahrhundert im Zuge der touristischen Entdeckung der Berge durch Bürgertum und Adel zu Unterkünften für Urlauber umgemodelt. Die wollten dann irgendwann ihr eigenes Holzhäuschen.

Nachgebaute Villen im verkitschten Lederhosenstil bis hin zu daran angelehnten Luxusbleiben schießen bis heute im gesamten Alpenraum aus dem Boden. Lech am Arlberg sagt dem Chalet nun den Kampf an. „Wir schieben dem Ausverkauf unserer Heimat einen Riegel vor“, kommentierte Bürgermeister Stefan Jochum einen einstimmigen Beschluss, den die Gemeindeversammlung Montagnacht fasste.

Chalet-Wildwuchs: Bausperre soll Ausverkauf von Lech verhindern

Der sieht eine zweijährige Bausperre für sogenannte Investorenmodelle vor. Dahinter verstecken sich Umgehungskonstrukte, bei denen unter dem Deckmantel einer touristischen Vermietung Reiche in Immobilien investieren. Das wird mit einem Nutzungsrecht für den Geldgeber verknüpft. Der ist letztlich oft der Einzige, der sich dann tatsächlich für wenige Wochen in der Bleibe aufhält.

Außer Kontrolle

„Die Investorenmodelle sind außer Kontrolle geraten. Dort wo früher lebendige Gastronomie- und Hotelbetriebe standen, sehen wir heute vielerorts leere und leblose Chalets mit kalten Betten ohne Gäste und Angestellte“, brachte Jochum das Problem in der Sitzung auf den Punkt.

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