Causa Bierwirt: Wird „Willi“ ein Fall für die Polizei?
Wo ist Willi? Jener Willi, der angeblich vor mehr als zwei Jahren eine widerliche Nachricht an Sigi Maurer via Facebook verschickte. Und jener Willi, der anscheinend erst vor Kurzem reuig einen Brief an den Bierwirt schickte und sich für seine Tat entschuldigte.
Eine Woche lang gab Hartwig Handsur, Richter im Landesgericht für Strafsachen Wien, dem Bierwirten Zeit, ladefähige Daten des ominösen Willi bekannt zu geben. Die Frist ist längst abgelaufen. Ladefähige Daten gibt es keine.
Doch Willi wäre ein wesentlicher Zeuge in dem Verfahren. Der wesentliche Zeuge. Was also tun? In einem Strafverfahren würde die Polizei damit beauftragt werden, den Zeugen ausfindig zu machen. Doch in diesem Fall handelt es sich um eine Privatanklage. Es ist unklar, ob ihn der zuständige Richter amtswegig suchen lassen muss.
Die Informationen zu Willi sind ohnehin dürftig: Er soll um die 50 Jahre alt sein, gerne Bier trinken und in Wien-Brigittenau leben.
Maurer und Anwältin Maria Windhager bezweifelten schon beim Prozess, ob Willi überhaupt existiert. Auch Richter Stefan Apostol, der den ersten Prozess leitete, bezichtigte den Bierwirt der Lüge. Stellt sich Willi als Fantasie heraus, könnte das Folgen haben – dann hätte der Bierwirt gefälschte Beweismittel vorgelegt.
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