Bursche drohte während Live-Chats von Kanzler Kurz mit Amoklauf
Ein 15-Jähriger steht im Verdacht bei einem öffentlichen Live-Chat von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der am vergangenen Mittwoch über Instagram abgewickelt wurde, eine Amokdrohung gepostet zu haben. Das veröffentliche die Wiener Polizei heute in einer Aussendung.
Der österreichische Staatsbürger soll in dem Posting angegeben haben, dass er am 10. April um 13 Uhr, also heute, einen Amoklauf im Stephansdom plane. Ermittler des Bundes- und Landeskriminalamtes forschten den tatverdächtigen Verfasser aus. Besonders schwierig dürften die Ermittlungen jedoch nicht gewesen sein, denn die Drohung wurde mittels Screenshots festgehalten.
"Keine Umsetzung"
Mithilfe der Cobra wurde der 15-Jährige schließlich Freitagabend an seiner Wohnadresse festgenommen. Er zeigt sich geständig, so die Polizei.
Als Hintergrund für das Posting gab der Jugendliche an, dass er sich einen Spaß erlauben wollte. Er sei sich der Folgen nicht bewusst gewesen. „Er hat gesagt, dass er zu keinem Zeitpunkt die Absicht hatte, die Drohung umzusetzen“, so Polizeisprecher Marco Jammer gegenüber der APA. Es werde dennoch ein islamistisches Motiv geprüft. Polizeibekannt sei der Bursche auf alle Fälle noch nicht gewesen.
Der Tatverdächtige befindet sich in Haft und wurde in eine Justizanstalt gebracht. Das Landeskriminalamt Wien hat die weiteren Ermittlungen übernommen, wobei laut Polizei vorerst von einer gefährlichen Drohung (Paragraf 107 StGB) ausgegangen wird.
Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, auf APA-Anfrage erklärte, wird die Anklagebehörde beim Landesgericht die Verhängung der U-Haft beantragen.
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