Heer über Airpower 2022: "Wir betreiben kein Greenwashing"
Bis zu 300.000 Besucher zog die "Airpower" jeweils an, seit sie 1997 zum ersten Mal in der Obersteiermark veranstaltet wurde. Doch in den vergangenen Jahren kam auch immer mehr Kritik an ihr auf, speziell die Umweltbelastung der Flugschau betreffend: Die zehnte Auflage der "Aipower" - am 2. und 3. September 2022 wie üblich in Zeltweg - soll eine grünere Version werden, versprechen die Verantwortlichen des Bundesheeres. Dafür wurde eine eigene "Stabstelle Nachhaltigkeit" eingerichtet.
"Das macht jetzt den Eindruck, dass wir beim Heer so etwas noch nie gemacht hätten", überlegt Major Sebastian Schwab, der für die Nachhaltigkeit der Veranstaltung zuständig ist. "Aber das ist nicht der Fall, wir haben das nur nie so kommuniziert. Wir betreiben hier diesmal nicht plakativ Greenwashing, weil das die Öffentlichkeit oder die Medien so wollen. Jeder von uns weiß, wie wichtig das Thema ist."
Zunächst werden die bisherigen Flugschauen - die letzte fand 2019 statt - auf ihren CO2-Ausstoß hin analysiert, diese Daten sollen Ende Februar, Anfang März vorliegen. Dann werde man auch wissen, woher der meiste Anfall kommt. Von den Privat-Pkw der Besucher? Oder von den rund 200 Fluggeräten, Anreise und Transport der internationalen Kunstflugstaffeln inklusive?
Je leerer ein Auto, desto teurer der Parkplatz
Das Militär versucht jedenfalls, an möglichen Schrauben zu drehen. So soll die Anfahrt der Schaulustigen mit dem eigenen Auto unattraktiver werden. Dazu kann sich Schwab ein abgestuftes Tarifsystem für die Parkplätze rund um das Veranstaltungsgelände - den Fliegerhorst Hinterstoisser - vorstellen: "Je mehr Leute im Auto sitzen, desto weniger muss man bezahlen", beschreibt Schwab. Exakte Summen standen am Dienstag noch nicht fest. Zuletzt kostete ein Parkplatz bei der "Airpower" zehn Euro pro Tag, der Eintritt selbst ist frei.
Gleichzeitig soll die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiver gemacht werden, wie Brigadier Heinz Zöllner, Militärkommandant der Steiermark, erläutert. "Es soll auch möglichst viele Shuttles geben." Zudem würden möglichst viele Quartiere in der Nähe des Fliegerhorstes gemietet, damit die Tranpsortwege für die Soldaten so kurz wie möglich seien.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) betont, "der Fahrplan für eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie liegt nunmehr transparent und klar vor. Durch diese Expertise ist es uns gelungen, einen Bogen zwischen Klimaschutz und der Ausrichtung der Airpower22 zu spannen.“
Die "Airpower" ist aus Sicht des Heeres die größte militärische Übung, zivil jedoch eine Veranstaltung, die bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft beantragt und von ihr genehmigt werden muss. So weit möglich würden Mehrwegsysteme eingesetzt, doch um die Plastikflaschen für Getränke kommt die "Airpower" wohl auch diesmal nicht herum. Aber: "Wir haben eine eigene Kompanie, die für Müllentsorgung zuständig ist", schildert Schwab. "Da verschwindet nichts irgendwie."
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