"Airpower" : Der grüne Mantel wird erst geschneidert

"Airpower" : Der grüne Mantel wird erst geschneidert
Die Flugschau soll umweltfreundlicher als die bisherigen werden. Allerdings fehlt noch das Konzept, wie das klappen kann.

Die zehnte „Airpower“ in Zeltweg am 2. und 3. September 2022 soll klimaschonender und umweltfreundlicher werden, das kündigten Verteidigungsministerium und Landesregierung an. In der Sitzung des Landtages am Dienstag hakte die KPÖ nach und wollte von ÖVP-Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl die Pläne dazu erfahren allerdings gibt es diese noch nicht.

Die Arbeitsgruppe sei gerade erst eingerichtet worden, begründete Eibinger-Miedl. „Wenn das Konzept fertig ist, dann werden wir es auch der Öffentlichkeit präsentieren.“ Als der Termin der zehnten Auflage der Flugschau zu Monatsbeginn bekannt gegeben wurde, sprach die Landesrätin aber auch die Besucher an: „Der Hauptteil der Emissionen kommt von der An- und Abreise der Gäste.“

185.000 bis 300.000 Besucher wurden bei den bisherigen Shows in Zeltweg schon gezählt, viele kommen mit dem eigenen Pkw in die Obersteiermark. Das produziert jedes Mal rund um die Zu- und Abfahrten Stau und enorme CO2-Belastung. Bei der „Airpower“ 2019 sollen rund 2.000 Tonnen CO2 freigesetzt worden sein. Allerdings stelle sich die Frage der An- und Abreise „bei jeder Großveranstaltung“, gab Eibinger-Miedl zu bedenken.

Deshalb soll das Konzept der grüneren „Airpower“ auch als Vorlage für ähnlich große Besuchermagneten dienen, das könnte Freiluftkonzerte betreffen oder gar die Formel 1 auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg. Dafür sollen zusammen mit dem Bund Experten aus Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit einen Maßnahmenplan entwickeln.

Kritik am "Greenwashing"

„Wenn umweltschädliche Produkte und Veranstaltungen mit Etiketten wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz versehen werden, wird dies gewöhnlich als Greenwashing bezeichnet“, kritisierte jedoch KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler. Das treffe auch auf die Flugveranstaltung zu: Die Oppositionspartei forderte erneut den Ausstieg des Landes, das die Veranstaltung mit 1,2 Millionen Euro fördert. „Ich bin strikt dagegen, für die ,Airpower’ öffentliches Geld zur Verfügung zu stellen, ob mit oder ohne grünes Mäntelchen“, kommentierte Klimt-Weithaler.

Die „Airpower“ fand 1997 zum ersten Mal statt und geriet 2019 wegen des Umweltschutzgedankens in Kritik. Der damalige Verteidigungsminister Thomas Starlinger aus der Übergangsregierung stellte sie auch wegen der Kosten infrage.

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